Münchner Erzbistum initiiert Kunstprojekt gegen Kindesmissbrauch

Zur Aufklärung und Prävention

Das Erzbistum München und Freising hat ein Kunstprojekt zum Missbrauch von Kindern initiiert. Mit Lichtkunst, Tanz und Lesungen ist unter dem Titel "Shadowlight" ein rund 20-minütiges Stück entstanden.

Bühne mit rotem Vorhang / © SimoneN (shutterstock)

Das Stück über den Missbrauch von Kindern soll in der letzten Juniwoche in der Münchner Heilig-Geist-Kirche aufgezeichnet werden und für Veranstaltungen zu Aufklärung und Prävention zur Verfügung stehen, teilte das Erzbistum am Freitag mit.

Initiiert wurde das Kunstprojekt laut Mitteilung von Andrea-Elisabeth Lutz, Leiterin des Kulturmanagements der Erzdiözese, die dafür mit dem Lichtkünstler Philipp Geist zusammenarbeitete.

Texte stammen von Sucht- und Traumatherapeutin 

Zu den Protagonisten zählt auch der vatikanische Kinderschutzexperte Hans Zollner. Der Theologe und Psychologe leitet das Kinderschutzzentrum CCP an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. Die Texte für "Shadowlight" stammen von der Sucht- und Traumatherapeutin Agnes Wich, die in ihrer Kindheit selbst von einem Priester sexuell missbraucht wurde.

Nach den Worten von Lutz setzt sich das Stück mit sexuellem Missbrauch, dem Leben nach einem solchen Verbrechen und dem Umgang der katholischen Kirche mit dem Thema auseinander. Den Angaben zufolge mündet es in einen Aufruf Zollners, auch dem geringsten Verdacht von Missbrauch nachzugehen: "Jedes Wegsehen, Verschweigen, Vertuschen verlängert Leid und zerstört Leben."

Erzbistum München und Freising

Um das Jahr 724 kam der Heilige Korbinian aus Arpajon bei Paris als Wanderbischof nach Freising und predigte in Altbayern den christlichen Glauben. Er ist der geistliche Vater des Bistums Freising und des Erzbistums München und Freising. 739 wurde das Bistum Freising errichtet und entwickelte sich in der Folge zum kulturellen Zentrums Altbayerns. 

Türme des Liebfrauendoms in München / © FooTToo (shutterstock)