Neue Kirchenfenster von Markus Lüpertz in St. Andreas

"Es bleibt für die Ewigkeit“

Der Künstler Prof. Markus Lüpertz hat ein neues Fenster für die Kapelle der Brauer in der Kölner Dominikanerkirche St. Andreas geschaffen. Zehn weitere Fenster sollen folgen.

Lüpertz-Fenster für St. Andreas / © Koordinationsbüro Katholische Kirche Köln-Mitte (privat)
Lüpertz-Fenster für St. Andreas / © Koordinationsbüro Katholische Kirche Köln-Mitte ( privat )

Mit den elf neuen Fenstern für das Langhaus und die Vorhalle setzen die Kirchengemeinde von St. Andreas und der Förderverein Romanische Kirchen ihr Leuchtturm-Projekt “Fenster für die Ewigkeit“ mit dem Künstler Markus Lüpertz fort. Von 2005 bis 2010 hatte er bereits zwölf moderne Fenster in den beiden Querhäusern von St. Andreas für den Marien- und Machabäerchor geschaffen.

“Malen mit Licht“, so beschreibt der Künstler Markus Lüpertz seine Aufgabe. Er fühlt großen Respekt vor der traditionsreichen Technik der Kirchenglaskunst. Zur Vorbereitung hat er Kirchen aus allen Epochen besucht und sich die Glasfenster angesehen. “Hier lebt die Kirche ihre Mysterien“, sagt der Künstler, “diese Fenster haben eine Botschaft, eine Glaubensaufgabe.“

Impulse zum Nachdenken

In der künstlerischen Ausgestaltung wurde ihm freie Hand gegeben. Nur die Themen haben ihm die Auftraggeber vorgegeben. In den elf Fenstern hat er sich daraufhin ikonographisch mit den Heiligen der Kirche und den Geheimnissen des Rosenkranzes beschäftigt. Die kleinteiligen, traditionell in Blei gefassten modernen Fenster von Lüpertz sollen im Zusammenwirken mit Kunstwerken in der Kirche Impulse setzen, sagt Pater Christoph J. Wekenborg, Rektor der Dominikanerkirche: “Diese Kirche ist kein Museumsraum, sondern ein Raum, der davon lebt, dass Menschen aus unserer Zeit sich mit biblischen Themen und dem Glauben auseinandersetzen. Die modernen Lüpertz-Fenster ermöglichen einen zeitgemäßen Zugang zu ihnen, der Raum für Kontroversen und Selbstreflexion eröffnet.“

Das neue, farbenfrohe Glasfenster der Brauerkapelle im nördlichen Seitenschiff stellt das Martyrium des Dominikanermönchs und Heiligen Petrus Martyr dar, in Köln auch „Peter von Mailand“ genannt. Als Dominikanerprediger hat er im 13. Jahrhundert den Ungläubigen ins Gewissen geredet und kam grausam zu Tode. Lüpertz hat aus vielen kleinteiligen, konkreten wie abstrakten Bildelementen ein emotionalisierendes Gesamtbild geschaffen.

Ein Zeichen der Wertschätzung

Als eine besondere Wertschätzung erlebt Markus Lüpertz, dass er auch in der zweiten Projektphase die Kirchenfenster von St. Andreas gestalten kann: “Die Leute glauben an Dich, das ist besser als Kunstpreise“. Mit “all seinem Können und Ehrgeiz“ will er sich seiner neuen künstlerischen Herausforderung widmen, in dem Bewusstsein, dass er auch sich selbst dadurch verewigt. Denn: Anders als im Museum werden Kirchenfenster nicht einfach abgehängt.

In zwei Jahren soll das Projekt “Fenster für die Ewigkeit“ in St. Andreas vollendet sein. Erst wird die Nord-, dann die Südseite und zum Schluss die Vorhalle der Dominikanerkirche mit den neuen Fenstern ausgestattet. “Und dann freuen wir uns, dass wir eine Kirche aus einem Guss haben“, sagt Domkapitular, Kunsthistoriker und Pfarrer der Kölner Innenstadtgemeinden Dr. Dominik Meiering. Spenden sind sehr willkommen.

Birgitt Schippers


Einbau der neuen Kirchenfenster für St. Andreas / © Koordinationsbüro Katholische Kirche Köln-Mitte (privat)
Einbau der neuen Kirchenfenster für St. Andreas / © Koordinationsbüro Katholische Kirche Köln-Mitte ( privat )

Gemeinsam in Sankt Andreas: v.l.n.r. Helmut Haumann, Förderverein Romanische Kirchen Köln, Prof. Markus Lüpertz, Künstler, Pater Christoph Wekenborg OP, Rektor von St. Andreas, Domkapitular und Kunsthistoriker Dominik Meiering (privat)
Gemeinsam in Sankt Andreas: v.l.n.r. Helmut Haumann, Förderverein Romanische Kirchen Köln, Prof. Markus Lüpertz, Künstler, Pater Christoph Wekenborg OP, Rektor von St. Andreas, Domkapitular und Kunsthistoriker Dominik Meiering / ( privat )
Quelle:
DR