Die "Spirale der Gewalt gegen Frauen" müsse beendet werden, schrieb die Bischofskonferenz des südamerikanischen Landes laut bolivianischen Medien am Montag (Ortszeit) in einer Erklärung an das Justizministerium.
Quarantäne hat strukturelle Probleme der Gesellschaft vertieft
Zuvor hatte der Missbrauch und Tod eines neunjährigen Mädchens in El Alto für Entsetzen im Land gesorgt. Das Kind sei nur eines von einer langen Liste von Mädchen und Frauen, die Opfer von Gewalt in Bolivien wurden, so die Bischöfe. Die notwendige Quarantäne habe viele strukturelle Probleme der Gesellschaft vertieft. Eines davon sei die häusliche Gewalt gegen Frauen.
Laut Staatsanwaltschaft wurden in den ersten beiden Monaten der Quarantäne rund 3.000 Gewalttaten und Aggressionen gegen Frauen und Mädchen in Bolivien registriert.
Vereinte Nationen haben Sorgen wegen Zunahme von häuslicher Gewalt
Auch die Vereinten Nationen zeigten sich besorgt über eine weltweite Zunahme von häuslicher Gewalt in der Corona-Krise. Dieser "Pandemie in der Pandemie" müsse dringend und entschieden entgegengetreten werden, hieß es am Dienstag in Genf. Vor allem durch Schulschließungen seien viele Mädchen einer erhöhten Gefahr von sexueller Ausbeutung, früher Schwangerschaft oder erzwungener Ehe ausgesetzt.