Damit zeige sich, "dass unsere Kirchenführer dem politischen Druck nachgeben und dass die Schulbildung unserer Kinder gefährdet ist", erklärte das Netzwerk "Über das nationale Sicherheitsgesetz von Hongkong besorgte Katholiken" laut dem asiatischen Pressedienst Ucanews (Dienstag).
Zuvor hatte das Bistum Hongkong demnach die Schulen der Diözese auf Verlangen der Regierung der Sonderverwaltungszone schriftlich aufgefordert, für eine "angemessene Anerkennung des Gesetzes über die nationale Sicherheit und die Nationalhymne" zu sorgen.
Sorge vor Verhaftungen
Katholiken befürchten, dass chinakritische Kirchenführer die nächsten auf der Verhaftungsliste der chinesischen Behörden sein könnten, wie es hieß. Die Kirche in Hongkong ist in ihrer Haltung zu China gespalten. Während der emeritierte Kardinal Joseph Zen (88) und Weihbischof Joseph Ha Chi-shin (61) offen die Demokratiebewegung unterstützen, gilt der Administrator des Bistums Hongkong, Kardinal John Tong Hon (81), als milde gegenüber Peking.
Das Gesetz über die nationale Sicherheit in Hongkong trat am 1. Juli in Kraft. Es gibt der Polizei von Hongkong weitgehende Befugnisse zur Unterdrückung demokratischer Freiheitsrechte und sichert dem kommunistischen China einen direkten Einfluss auf die Politik seiner Sonderverwaltungszone. Kritiker werfen Peking eine Unterminierung des bei der Rückgabe Hongkongs mit Großbritannien 1997 vertraglich vereinbarten Prinzips "ein Land, zwei Systeme" vor.
Mit verschiedenen Aktionen protestierten am Dienstag Tausende Bürger Hongkongs gegen die Festnahme des Herausgebers der Tageszeitung "Apple Daily", Jimmy Lai, einem prominenten Unterstützer der Demokratiebewegung. Neben Lai waren am Montag in einer Verhaftungswelle viele prominente Demokratieaktivisten und kritische Journalisten festgenommen worden.