Dies sagte der Weltkirche-Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Bonn. "Jüngste Studien zeigen: Bis zu 70 Millionen Menschen könnten schon in naher Zukunft zum Heer der Hungernden hinzukommen."
Im Vorfeld der für den 6. September vorgesehenen bundesweiten "Corona-Kollekte" in den deutschen Pfarrgemeinden rief Schick zu Solidarität mit Benachteiligten in Asien, Afrika und Lateinamerika auf. "Wer jetzt auf nationale Lösungen setzt und den Blick von den anderen abwendet, der mag kurzfristig den einen oder anderen Vorteil für sich herausschlagen", betonte der Erzbischof. "Mittel- und langfristig aber wird er von den Folgen der eigenen Selbstbezogenheit und Kurzsichtigkeit eingeholt." Nur wer weltweite Nächstenliebe übe, liebe sich auch selbst.
Sonntag des Gebets und der Solidarität
Mit einem "weltkirchlichen Sonntag des Gebets und der Solidarität mit den Leidtragenden" rufen Bischofskonferenz, die Bistümer, Hilfswerke und Orden am 6. September nicht nur zu Spenden sondern auch zum Gebet für Helfer und Corona-Betroffene auf. In den Entwicklungsländern seien Kirchen im Ernährungssektor, im Gesundheitswesen und in der Bildung "nahe bei den Armen und helfen effektiv und nachhaltig - oft weit mehr als staatliche Stellen dies vermögen", unterstrich Schick.
Zugleich rief der Bamberger Erzbischof die Menschen in Deutschland auf, den politischen Entscheidungsträgern weltweit den Rücken zu stärken. Corona drohe die Lebensgrundlagen von hunderten Millionen Menschen zu zerstören. "Nur durch gezielte und zugleich groß angelegte Wirtschafts- und Sozialprogramme kann dem entgegengewirkt werden. Es kommt also auch auf die richtigen politischen Entscheidungen an - mutige Entscheidungen, die nicht zum Nulltarif zu haben sind."