Vatikan kritisiert Pläne zur Abtreibungspille in Italien

Verantwortungslast ins Private gedrängt?

Die Päpstliche Akademie für das Leben hat die Entscheidung des italienischen Gesundheitsministers Roberto Speranza kritisiert, die Abtreibungspille auch ohne stationären Krankenhausaufenthalt zuzulassen.

Symbolbild Schwangerschaftsabbruch / © Andrii Yalanskyi (shutterstock)
Symbolbild Schwangerschaftsabbruch / © Andrii Yalanskyi ( shutterstock )

Ein solcher Schritt verlagere den Schwangerschaftsabbruch noch weiter aus dem Gefüge sozialer Beziehungen und der Sphäre gemeinsamer Verantwortung ins Private, heißt es in einer am Freitagabend veröffentlichten Erklärung.

Auch mit dem Verzicht auf eine vorhergehende Beratung werde der betreffenden Frau die Verantwortungslast für eine Handlung aufgebürdet, die "tiefe Spuren in ihrer Biografie" hinterlasse, so das vatikanische Ethik-Institut. Stattdessen benötigten die Frau oder das Paar in einem Schwangerschaftskonflikt jede mögliche Unterstützung, um Probleme mit der Aussicht auf ihre Elternschaft so weit wie möglich auszuräumen.

Gesundheitsminister Speranza hatte vergangene Woche erklärt, dass neue Leitlinien zur Abtreibung "einen freiwilligen Schwangerschaftsabbruch durch pharmakologische Methoden in der Tagesklinik und bis zur neunten Woche" vorsehen. Dies sei "ein wichtiger Schritt vorwärts" unter Achtung der bestehenden Rechtslage, so der linksdemokratische Politiker.


Quelle:
KNA