Wegen der Corona-Pandemie trug ein Teil der Teilnehmer einen Mund-Nasen-Schutz, wie bei der Live-Übertragung im Fernsehen zu sehen war. An der zweistündigen Messe unter freiem Himmel vor dem Nationalheiligtum mit der berühmten Ikone der Schwarzen Madonna von Tschenstochau nahmen nach Angaben des Klosters rund 10.000 Menschen, darunter mehr als 60 Bischöfe teil.
Keine besonderen Auflagen bei Kommunionausteilung
Der 26. August gilt in Polen als Namenstag der auf dem Gnadenbild dargestellten Muttergottes Maria, an dem ihr für ihre besondere Rolle in der Geschichte des Landes gedankt wird. Polens Primas Erzbischof Wojciech Polak wiederholte bei dem Gottesdienst wie üblich das Gelübde vom Hellen Berg (Jasna Gora), auf dem das Kloster steht. Darin wird etwa die Verteidigung des Lebens, die Unauflöslichkeit der Ehe und Gerechtigkeit sowie Treue zu Polen versprochen.
Bei der Verteilung der Kommunion gab es keine besonderen Auflagen. Wegen der Corona-Pandemie hatte das Militärordinariat der Bundeswehr eine geplante Teilnahme an der Wallfahrt abgesagt. Soldaten der Bundeswehr pilgern seit fast 30 Jahren nach Tschenstochau.
Höhere Infektionszahlen als in Deutschland
In Polen liegt aktuell die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus - gemessen an der Einwohnerzahl - höher als in Deutschland. Laut Angaben des Gesundheitsministeriums in Warschau vom Mittwoch steckten sich in den vergangenen 24 Stunden 729 Menschen mit dem Virus an. Insgesamt fast 2.000 Polen starben bislang an den Folgen von Covid-19.
2019 pilgerten offiziellen Angaben zufolge 4,4 Millionen Menschen nach Tschenstochau. Auch in diesem Jahr gab es Fußwallfahrten aus Warschau und anderen Städten, jedoch weniger als in den Jahren zuvor.
Die Verehrung der Marien-Ikone von Tschenstochau gilt in Polen als Inbegriff für Glaubenstreue.