Caritas sieht viele gelungene Integrationsgeschichten

Aus Schutzsuchenden sind Freunde geworden

Fünf Jahre nach Beginn des verstärkten Flüchtlingszuzugs nach Deutschland sieht der Deutsche Caritasverband viele Erfolge bei der Integration. Die Politik müsse aber weiter arbeiten, die Hürden zur Integration zu überwinden.

Symbolbild Integration / © TheVisualsYouNeed (shutterstock)
Symbolbild Integration / © TheVisualsYouNeed ( shutterstock )

"Auch heute engagieren sich immer noch viele Menschen haupt- und ehrenamtlich für Geflüchtete. Und es gibt viele gelungene Integrationsgeschichten", erklärte der katholische Wohlfahrtsverband am Donnerstag in Berlin. Die Kreativität, die Flexibilität und die Solidarität von 2015 seien auch jetzt in der Corona-Krise gefragt.

Caritas-Präsident Peter Neher warnte zugleich davor, dass sich politische Entscheidungsträger von jenen treiben lassen, die Angst und Vorurteile gegenüber Menschen in Not schüren.

Positive Rückschau

Die Politiker müssten weiter daran arbeiten, die Hürden zur Integration zu überwinden. "Angst und Vorurteile dürfen die öffentliche Diskussion und die politischen Entscheidungen rund um Migration und Integration nicht beherrschen. Das müssen wir verhindern", unterstreicht Neher.

"Rückblickend können wir feststellen, dass weder alle Befürchtungen eingetreten sind, noch dass sich alle Hoffnungen von damals erfüllt haben. Aber bei der Caritas wissen wir um die vielen gelungenen Geschichten der Integration und des Ankommens", sagte Neher. Aus den Menschen, die damals Schutz bei uns gesucht haben, seien Nachbarn, Kollegen und nicht selten sogar Freunde geworden.

"Positiven Aufbruchsstimmung"

Im Sommer und Herbst 2015 habe sich die Zivilgesellschaft in Deutschland von ihrer starken Seite gezeigt, sagte Neher. Das freiwillige Engagement habe maßgeblich dazu beigetragen, die Überlastung der Hilfestrukturen auszugleichen. Haupt- und Ehrenamtliche, staatliche Stellen, Kirchen, Wohlfahrtsverbände und Zivilgesellschaft hätten Hand in Hand gearbeitet.

"Trotz vieler Probleme und Herausforderungen - zum Beispiel die zu lange Unterbringung in Zelten oder Turnhallen, die Anfeindungen gegenüber Schutzsuchenden und Helfern aber auch ungenügende Grenzkontrollen - war die Zeit von einer positiven Aufbruchsstimmung geprägt."


Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes  / © Harald Oppitz (KNA)
Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA
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