Neue Papst-Enzyklika am 3. Oktober

"Fratelli tutti"

Papst Franziskus wird seine neue Enzyklika "Fratelli tutti" (Alle Brüder) am 3. Oktober im Kloster von Assisi unterzeichnen. Das teilte der Pressesprecher des dort ansässigen Franziskanerordens, Enzo Fortunato am Samstag mit. 

Papst Franziskus wird die neue Enzyklika in Assisi unterzeichnen / © Vatican Media (KNA)
Papst Franziskus wird die neue Enzyklika in Assisi unterzeichnen / © Vatican Media ( KNA )

Der Papst werde am Nachmittag zunächst eine Messe am Grab des heiligen Franziskus (1182-1226) feiern und das Dokument im Anschluss unterschreiben. Es handele sich um eine private Zeremonie unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Papstsprecher Matteo Bruni verschickte kurz nach der Ankündigung des Ordens eine gleichlautende Mitteilung. Darin ergänzte er den Untertitel des Schreibens: "sulla fraternita e l'amicizia sociale" (Über Brüderlichkeit und soziale Freundschaft).

Damit bestätigte der Vatikan entsprechende Medienberichte der vergangenen Tage, die von einer Veröffentlichung Anfang Oktober ausgegangen waren. Demnach handelt es sich um ein Grundsatzdokument für eine globale Neuorientierung nach der Corona-Pandemie. Es ist die dritte Enzyklika des seit 2013 amtierenden Papstes.

Spekulationen zufolge befasst sich das Lehrschreiben mit einem sozialen und wirtschaftlichen Umdenken nach der Covid-Krise. Zudem werbe es für Multilateralismus, internationale Solidarität mit Benachteiligten und eine ökologische Wende.

Zentraler Wert des Papstes

Der Titel des Dokuments bezieht sich auf einen zentralen Wert des Lehramtes Franziskus´, der sich am Abend seiner Wahl, dem 13. März 2013, der Welt mit dem Wort "Brüder" vorstellte. Brüder seien ebenso die Unsichtbaren, die er in Lampedusa umarmt habe; die Migranten, bei seinem ersten Besuch in seinem Pontifikat. Shimon Peres und Abu Mazen, die dem Papst 2014 die Hand schütteln, seien auch ein Beispiel für jene Geschwisterlichkeit, die den Frieden zum Ziel habe. Bis zur Erklärung von Abu Dhabi im vergangenen Jahr, auch in diesem Fall ein Dokument über die "menschliche Brüderlichkeit", die, so Franziskus, "aus dem Glauben an Gott geboren ist, der Vater aller und Vater des Friedens ist“.

Mit der Unterzeichnung am 3. Oktober wird es der vierte Besuch des Papstes in Assisi sein, nach den Reisen vom 4. Oktober 2013 und dem Doppelbesuch von 2016, als er am 4. August und 20. September dort war. Eine Rückkehr, die der Bischof der Stadt, Domenico Sorrentino, mit "Freude und Dankbarkeit“ begrüßt, wie er in einer Erklärung schreibt. "Während die Welt unter einer Pandemie leidet, die so viele Völker in Schwierigkeiten bringt und uns Geschwister im Schmerz fühlen lässt, können wir nicht umhin, die Notwendigkeit zu spüren, vor allem Brüder in Liebe zu werden“, schreibt Bischof Sorrentino, der von der "kosmischen Bruderschaft“ des heiligen Franziskus spricht. "Diese Geste des Papstes Franziskus gibt uns neuen Mut und neue Kraft, um im Namen der Bruderschaft, die uns alle verbindet, 'neu zu beginnen'.“


Quelle:
KNA , VN
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