Ausschreibung für neuen Vorplatz von Notre-Dame

Wettbewerb für die Neugestaltung

​Die Stadt Paris schreibt einen Wettbewerb für die Neugestaltung des Vorplatzes der Kathedrale Notre-Dame aus. Erstes Prinzip soll dabei die Wahrung der Sichtbarkeit der Fassade sein.

Bauzaun vor Notre-Dame / © Corinne Simon (KNA)
Bauzaun vor Notre-Dame / © Corinne Simon ( KNA )

So berichtet es die Zeitung "La Croix" (online Mittwoch) nach einem Gespräch mit Vize-Bürgermeister Emmanuel Gregoire. Jede großflächige Konstruktion auf dem Platz sei damit ausgeschlossen.

Die Ausschreibung werde noch vor dem Winter veröffentlicht, hieß es. Die Jury werde vier Kandidaten auswählen; nach zwei Dialogrunden soll bis Ende 2021 der Gewinner feststehen. Die Bürger würden konsultiert; schließlich stehe "das gesamte Gesicht der Insel der Stadt auf dem Spiel", wird Gregoire zitiert. Für den Vorplatz war die Idee einer ähnlichen großen architektonischen Geste wie im Hof des Louvre aufgekommen; dort wurde vor 30 Jahren eine große Glaspyramide installiert.

Genehmigungsanträge nicht vor 2024

Nach der Auswahl des Entwurfs beginnt laut Gregoire die Phase der Genehmigungsanträge; sie sei bis 2024 angesetzt. Erst danach könnten die Arbeiten beginnen.

Besonderen Fokus werde man auch auf die unterirdischen Konstruktionen legen. "Bislang ist es wie im Markusdom in Venedig: Das Publikum wurde im Regen begrüßt", so der Bürgermeister. Im Untergeschoss würden ein Kartenschalter und ein Geschäft eingerichtet. Eventuell würden auch Kunstgegenstände der Kirche präsentiert. Auch soll laut Gregoire der Kontext der anderen wichtigen Gebäude auf der Ile mitbedacht werden: die Polizeipräfektur, das Hotel-Dieu und das Gerichtsgebäude mit der Sainte-Chapelle.

Bedeutung für ersten Kontakt von Besuchern mit dem Ort

Generalvikar Benoist de Sinety betonte, für die Erzdiözese gehe es um den ersten Kontakt von Millionen Besuchern mit dem Ort. "Die meisten sind keine Christen, viele kommen aus dem asiatischen Kulturkreis." Sie sollten Notre-Dame betreten, "nachdem sie bereits verstanden haben, was eine Kathedrale ist". Der Empfang auf dem Vorplatz müsse "viel besser sein als vor dem Brand", so der Verwaltungschef des Pariser Erzbistums.


Quelle:
KNA
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