Das sagte der Generalsekretär des Ditib-Bundesvorstands, Abdurrahman Atasoy, am Dienstag in Köln. Die Satzung für den neuen Verein mit Namen "Ihsan" (arab. für "Wohltat") sei bereits ausgearbeitet, er rechne mit einer Gründung noch in diesem Jahr, so Atasoy.
Viele Angehörige der ersten Einwanderergeneration seien inzwischen in einem Alter, in dem sie Hilfe benötigten, erläuterte Zekeriya Altug, bei der Ditib zuständig für Gesellschaft, Öffentlichkeit und institutionelle Zusammenarbeit. "Es fehlt aber bisher an kultursensiblen Angeboten für die älteren Menschen." Hier fülle der neue Wohlfahrtsverband eine Lücke.
Staatlich anerkannter Pflegedienst angestrebt
Anfangs gehe es dabei vor allem um Tagesbetreuung für Senioren und Hilfe bei der Erledigung von Einkäufen und Behördengängen. Langfristig strebe die Ditib - mit rund 850 Moscheegemeinden der größte Islamverband in Deutschland - aber auch einen staatlich anerkannten Pflegedienst an, so Altug. Bereits jetzt gebe es Kontakte zu Caritas und Diakonie.
Auf die Frage, wie ein solcher Verband als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt werden soll, solange die Ditib ihre enge Abhängigkeit von der türkischen Regierung nicht löst, erklärte Altug, die Ditib werde sich "in Deutschland weiterentwickeln" und "früher oder später" die Voraussetzungen bieten, um auch als Gesamtverband und Religionsgemeinschaft zu einer solchen Körperschaft zu werden. "Wir sind eine deutsche Organisation", so Altug.