Papst stellt sich hinter inhaftierte Seeleute in Libyen

Austausch gegen Schlepper?

Seit über einem Monat werden 18 Seeleute von Rebellen in Libyien festgehalten. Ihnen wird eine Verletzung des Seerechts vorgeworfen. Am Mittwoch hat Papst Franziskus Angehörige der inhaftierten Besatzungsmitglieder getroffen. 

Ein Fischer hält ein Tau in der Hand / © Taljat David (shutterstock)
Ein Fischer hält ein Tau in der Hand / © Taljat David ( shutterstock )

Papst Franziskus hat laut einem Medienbericht Angehörige von in Libyen festgehaltenen italienischen Fischern empfangen. Nach Angaben der italienischen Zeitung „Repubblica“ (Onlineausgabe) fand das Treffen mit acht Familienmitgliedern am Mittwochmorgen im Vatikan statt. Die Angehörigen demonstrieren der Zeitung zufolge seit mehr als vier Wochen vor dem Parlament in Rom für die Freilassung der Seeleute.

Milizen des libyschen Rebellenführers General Chalifa Haftar hatten Anfang September zwei Fischerboote vor der Küste von Bengasi aufgebracht und die insgesamt 18 Besatzungsmitglieder - acht Italiener, sechs Tunesier, zwei Senegalesen und zwei Indonesier - nahe Bengasi interniert. Laut italienischen Medien will Haftar damit die Freilassung von vier libyschen Schleppern erzwingen, die in Zusammenhang mit dem Tod von 49 Migranten in Italien zu hohen Haftstrafen verurteilt worden waren.

Offiziell begründet Haftars Rebellenführung die Inhaftierung der Fischer mit einer Verletzung von Seerecht. Italien bemüht sich nach Worten von Außenminister Luigi di Maio um eine Befreiung. Papst Franziskus äußerte sich bei seinem Mittagsgebet am vergangenen Sonntag solidarisch mit den festgehaltenen Seeleuten.


Papst Franziskus im Papamobil (Archiv) / © Stefano dal Pozzolo/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus im Papamobil (Archiv) / © Stefano dal Pozzolo/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA