Kardinal Marx mit Hirtenwort zur Adventszeit

Einladung zur Aufmerksamkeit

​Zur kommenden Advents- und Weihnachtszeit ruft der Münchner Kardinal Reinhard Marx zu Wachsamkeit und Aufmerksamkeit füreinander auf. In seinem Hirtenbrief wirbt er für den Blick auf die Mitmenschen.

Reinhard Kardinal Marx / © Julia Steinbrecht (KNA)
Reinhard Kardinal Marx / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Die seit fast einem Jahr andauernde "Corona-Zeit" stärke die Wahrnehmung, schreibt Marx in einem Hirtenwort, das am ersten Adventswochenende in den Gottesdiensten der Erzdiözese München und Freising verlesen wird. "Wir schauen auf die alten Menschen und auf alle, die allein leben. Wir sehen, wie viele Menschen sich um ihre Zukunft sorgen. Wir erkennen, wie wir selbst und andere an Leib und Seele verletzt werden können."

Der Ruf Jesu sei "eine Einladung zur Aufmerksamkeit für das, was Gott in unserem Leben und in dieser Zeit wirkt", so der Kardinal. Dazu gehöre der Blick auf die Mitmenschen, denn "es gibt keine Gottesverehrung, keine Gottesliebe ohne die Liebe zum Nächsten". Marx ruft zu einem "Netzwerk des Gebets" auf, das auch beinhalte, "Zeichen des Miteinanders zu geben - vielleicht durch einen Brief oder eine Mail, ein Telefonat, durch Kontakte über die sozialen Medien".

Maß zwischen Freiheit und Verantwortung

Mit Ungewissheit im Hinblick auf die Zukunft und mit der Frage, "werden wir das rechte Maß zwischen Freiheit und Verantwortung finden?", beginnt laut Marx in diesem Jahr der Advent als Vorbereitung auf Weihnachten. Diese Wochen seien normalerweise durch Hektik und erhöhten Konsum, aber auch durch Elemente der Ruhe und der Suche nach dem Wesentlichen geprägt. Vielleicht, so der Kardinal, sei dieses Mal sogar eine besondere Möglichkeit geboten, sich mit allen Sorgen und Fragen darauf zu besinnen, was das eigene Leben und den eigenen Glauben wesentlich mache.

Eine wichtige Rolle spiele in diesen dunklen Wintermonaten das Licht, "das für uns mit dem Licht des Evangeliums verbunden ist", schreibt
Marx. Er habe sich vorgenommen, in diesem Jahr adventliche Lichter draußen sichtbar an seinem Bischofshaus aufzustellen "als Zeichen der Hoffnung, als Zeichen für das Licht Gottes, das auch in den Dunkelheiten des Lebens scheint". Die Gläubigen ermuntert der Kardinal dazu, es ihm gleichzutun.

Zudem lobte er in seinem Hirtenwort die guten Ideen, die in Pfarreien, Verbänden und Einrichtungen entwickelt worden seien, um auch in "Corona-Zeiten" Advent und Weihnachten zu feiern und die Botschaft des Evangeliums sichtbar und hörbar zu machen.


Quelle:
KNA
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