Bischof Hanke zum Verhältnis der Kirche zu den Grünen

Umweltbewusstsein gehört zum Christsein

Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke sieht in der Haltung der Kirche zu den Grünen in den 1980er Jahren eine verpasste Chance. Die Kirche habe damals "verschlafen", sich der "säkularen Asketen-Bewegung" mehr zu öffnen.

Bischof Gregor Maria Hanke / © Simon Koy (KNA)
Bischof Gregor Maria Hanke / © Simon Koy ( KNA )

Das sagte Hanke im Interview des Portals katholisch.de. Allerdings seien gerade Ordensgemeinschaften schon in den 90er Jahren "den ökologischen Weg konsequent gegangen", wohl "ohne große Pressekonferenzen und übrigens auch ohne große sonderliche Beachtung der verfassten Kirche". Umweltbewusstsein gehöre zum Christsein, sagte der Bischof, dessen Heimatkloster, die Benediktiner-Abtei Plankstetten, seit Jahrzehnten als "grünes Kloster" firmiert.

Trotzdem stehe die Kirche nicht unbedingt an der Spitze der ökologischen Bewegung.

Ökologie nicht als Ideologie abtun

Hanke weiter: "Wir Benediktiner haben generell einen starken Bodenkontakt - allein dadurch, dass wir unser Leben lang an einem Ort bleiben und uns dadurch mit der unmittelbaren Umwelt stark verwurzeln." Da liege es nahe, auch Verantwortung für diese Umwelt zu übernehmen.

Er wehre sich dagegen, so der frühere Abt von Plankstetten, dass "in manchen Kirchenkreisen Ökologie als etwas Ideologisches abgetan" werde. Dabei sei dies "ein zutiefst christlicher Lebensstil". Schon in vielen frühchristlichen Schriften finde man eine "schlichte, einfache, bescheidene, maßhaltende Lebensweise". 

Bistum Eichstätt

Eichstätter Dom / © Armin Weigel (dpa)
Eichstätter Dom / © Armin Weigel ( dpa )

1948 zählte die Diözese ca. 340 .000 Katholiken, über ein Drittel mehr als noch 1940. Der Bevölkerungsanstieg zog die Errichtung einer Reihe neuer Pfarreien, Exposituren und Kuratien und damit einhergehend zahlreicher neuer Kirchen vor allem in den mittelfränkischen Diasporagebieten und in den beiden Ballungsräumen Ingolstadt und Nürnberg nach sich.

Quelle:
KNA