Laut "Bild"-Zeitung geht um die Zeit Anfang 1990, als Erich Honecker gemeinsam mit seiner Frau Margot Zuflucht in der Gemeinde des Pastors Uwe Holmer im brandenburgischen Lobetal suchte. Holmer ließ den abgesetzten Staats- und Parteichef sowie dessen Frau für mehrere Monate in seinem Pfarrhaus unterkommen. "Wir können bestätigen, dass wir gemeinsam mit 'Radio Doria Film' solch einen Stoff entwickeln", teilte das ZDF auf Anfrage am Samstag mit. Das Unternehmen wurde von Liefers gegründet. Details nannte der Sender zunächst nicht.
"Zwei ältere Männer im Haus klingt erstmal nach einem Kammerspiel", wird Liefers von der "Bild" zitiert. "Aber ich sehe das Ganze als einen Thriller mit Honecker." Er selbst werde demnach aber nicht vor der Kamera stehen, schreibt die Zeitung.
"Entscheidung war richtig"
Anfang des Jahres hatte der ehemalige Pastor Uwe Holmer die damalige Entscheidung die Honeckers aufzunehmen verteidigt. "Wir sollten die neue Zeit nicht mit Hass und Verachtung beginnen, sondern mit Versöhnung", sagte Holmer in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) über die Überzeugung seiner Familie. Zugleich betonte er, dass er mit dem gestürzten DDR-Staatsratschef in politischen und geistigen Fragen "keine Brücke" gehabt habe.
Holmer hatte das Ehepaar auf Bitte der evangelischen Kirchenleitung am 30. Januar 1990 in seinem Pfarrhaus in Lobetal nördlich von Berlin aufgenommen. Nach der Auflösung der Wohnsiedlung für SED-Funktionäre im nahen Wandlitz fand sich für Honecker damals sonst keine sichere Wohnung. Holmer leitete seinerzeit die diakonische Einrichtung Hoffnungsthaler Anstalten.
"Friedlicher Menschentyp"?
Über Honecker sagte Holmer, "dass wir in der DDR keinen Ceausescu hatten oder Breschnew, sondern einen zwar überzeugten Kommunisten, aber doch einen friedlicheren Menschentyp". Zugleich räumte er ein: "Wenn ich an die Schüsse an der Mauer denke, komme ich dabei auch ins Stottern." Er sei jedoch überzeugt, dass dies eine Schuld sei, "die von Moskau bis Berlin reicht und nicht Honecker allein anzulasten ist".
"Für uns waren die beiden ein hilfloses, ziemlich verzweifeltes Ehepaar, das keine andere Hilfe fand als in einem Pfarrhaus", erklärte Holmer weiter. "Zugleich waren wir als Familie tief dankbar und froh über den Fall der Mauer und die anstehende Wiedervereinigung." Das habe auch das Ehepaar Honecker gewusst. "Vielleicht war auch das eine Hinderung zu allzu großer Freundschaft. Aber auch diese Freude war eine Kraft zum Helfen", so Holmer.