Das Bistum Mainz rechnet für 2021 mit einem Defizit von 38 Millionen Euro. Der Fehlbetrag soll durch Rücklagen ausgeglichen werden, wie aus dem am Montag veröffentlichten Wirtschaftsplan hervorgeht. Grund für das Defizit seien vor allem höhere Rückstellungen für künftige Pensionen von Priestern und verbeamteten Lehrern. Der Etat wurde Anfang Dezember vom Kirchensteuerrat verabschiedet.
Spürbare Folgen der Corona-Pandemie
Für das laufende Jahr 2020 erwartet die Diözese ein Defizit von 45 bis 50 Millionen Euro. Das sind mindestens 13 Millionen Euro mehr als der ursprünglich kalkulierte Fehlbetrag von 32 Millionen Euro. Grund dafür seien geringere Einnahmen durch die Kirchensteuer in Folge der Corona-Pandemie.
Insgesamt umfasst der Bistumshaushalt für 2021 ein Volumen von rund 361,1 Millionen Euro. Ein Großteil der Einnahmen kommt aus der Kirchensteuer. Die Diözese rechnet demnach für 2021 mit Kirchensteuereinnahmen von rund 225,6 Millionen Euro. Davon sollen 67,5 Millionen Euro für Seelsorge in den Gemeinden genutzt werden sowie 66,5 Millionen Euro für Schulen, Hochschulen und Religionsunterricht. An die katholischen Kitas gehen 23,4 Millionen Euro. 21,2 Millionen Euro sind für sonstige Seelsorgeangebote wie Krankenhaus-, Notfall- oder Gefängnisseelsorge und 18,9 Millionen Euro für soziale Dienste und Caritas eingeplant.
Sparmaßnahmen durch Krise beschleunigt
Für 2022 hat der Kirchensteuerrat die Bistumsleitung zudem aufgefordert, weitere Einsparvorhaben in Höhe von fünf Millionen Euro zu benennen. Das Bistum hat sich bereits einen Sparkurs verordnet. Dazu gehören beispielsweise Kürzungen bei der Caritas und in Bauetats, der Verzicht auf Verbeamtungen und eine Umstrukturierung des Bildungsbereichs.
Der Mainzer Weihbischof und Generalvikar Udo Markus Bentz sagte, die Corona-Pandemie habe notwendige Sparmaßnahmen deutlich beschleunigt. Das Bistum müsse nun schneller handeln. "Um dauerhaft eine solide und verantwortungsvolle Haushaltsplanung vorlegen zu können, müssen wir schrittweise 20 bis 25 Prozent unserer Ausgaben einsparen", so der Generalvikar. Bis 2030 bedeute das ein Einsparvolumen von rund 50 Millionen Euro pro Jahr. Bentz sagte: "Kirche ist im Umbruch." Das Bistum müsse einerseits überlegen, "was wir künftig lassen" und andererseits, wie Kirche Gestaltungsspielraum bekommen und sich innovativ für Menschen engagieren könne.