Rekowski kündigt Wort der Kirchen zum Thema Flüchtlinge an

"Es ist an der Zeit"

Der EKD-Migrationsexperte Manfred Rekowski hat ein gemeinsames ökumenisches Wort der Kirchen zum Thema Flucht und Migration in Aussicht gestellt. Zuletzt hatten sie sich 1997 zu dieser Frage geäußert.

Manfred Rekowski / © Erika Rebmann (KNA)
Manfred Rekowski / © Erika Rebmann ( KNA )

"Es ist an der Zeit, dass sich die beiden großen Kirchen zum Flüchtlingsthema grundsätzlich positionieren", sagte der Theologe dem Evangelischen Pressedienst (epd). Das letzte ökumenische Wort zu dieser Frage sei Jahrzehnte alt, damals sei es noch um die Frage gegangen, ob Deutschland  in Einwanderungsland ist.

Ökumenisches Wort soll bald fertig sein

"Ich hoffe, dass wir hier in den nächsten Monaten die Arbeiten an einem gemeinsamen ökumenischen Wort abschließen können", sagte der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland und Vorsitzende der Kammer für Migration und Integration der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Die EKD und die Deutsche Bischofskonferenz hatten 1997 in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland ein umfangreiches "Gemeinsames Wort der Kirchen zu den Herausforderungen durch Migration und Flucht" veröffentlicht.

Kritik an Unterbringung von Migranten

Rekowski erneuerte seine Kritik an der deutschen und europäischen Flüchtlingspolitik und verwies auf die "menschenunwürdige" Unterbringung von Flüchtlingen in Griechenland und Bosnien. "Ich bin immer davon ausgegangen, dass  man auf eine humanitäre Notlage rasch und wirksam reagieren muss und dass Deutschland, Europa und die Völkergemeinschaft ihren Beitrag leisten», sagte der 62-jährige Theologe. "Es wirkt aber bisweilen so, als gäbe es ein Interesse  an abschreckenden Bildern von Menschen, die auf der Flucht sind. Ich finde das zynisch."


 

Logo der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) auf einem Schild neben dem Eingang zum Sekretariat der DBK / © Julia Steinbrecht (KNA)
Logo der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) auf einem Schild neben dem Eingang zum Sekretariat der DBK / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
epd
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