Helfer fordern Lösung für den Jemen nach sechs Jahren Krieg

"Das sollte uns alle schockieren"

Rund sechs Jahre nach Beginn des Krieges im Jemen fordern Helfer mehr Engagement für eine Lösung des Konflikts. Dazu sei neben einer Aufstockung der finanziellen Mittel für humanitäre Hilfe ein Ende der Kampfhandlungen unabdingbar.

Rar im Jemen: Frisches Wasser und Essen / © Mohammed Mohammed (dpa)
Rar im Jemen: Frisches Wasser und Essen / © Mohammed Mohammed ( dpa )

Das erklärte die Organisation Save the Children am Freitag. Neue Daten der Vereinten Nationen ließen befürchten, dass 2,3 Millionen Kinder unter fünf Jahren im Jemen bis Ende dieses Jahres hungern werden - die Hälfte aller Kinder in dieser Altersgruppe. "Dies ist ein Anstieg von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und die höchste Zahl, die jemals in dem Land verzeichnet wurde", so Save the Children.

Die Zahlen hatten zuvor vier UN-Organisationen bekanntgegeben. Es sei davon auszugehen, dass von den 2,3 Millionen Kindern bis Jahresende 400.000 an schwerer akuter Mangelernährung leiden würden. Ihnen drohe der Tod, sollten sie nicht behandelt werden, hieß es.

"Das sollte uns alle schockieren"

"Die steigende Zahl von Kindern, die im Jemen hungern, sollte uns alle schockieren", sagte Unicef-Exekutivdirektorin Henrietta Fore. "Mit jedem Tag, der verstreicht, ohne dass etwas geschieht, werden mehr Kinder sterben. Humanitäre Organisationen brauchen dringend vorhersehbare Ressourcen und ungehinderten Zugang zu den Gemeinden vor Ort, um Leben retten zu können."

Im Jemen, dem ärmsten Land auf der Arabischen Halbinsel, kämpfen seit Jahren Regierungstruppen gegen schiitische Huthi-Rebellen. Das führte am 26. März 2015 zur Intervention einer vom Nachbarn Saudi-Arabien geführten Militärallianz.


Quelle:
KNA
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