Bischof Stäblein pocht auf weiteren Einsatz für Flüchtlinge

"Sie gehören zu uns"

Der evangelische Bischof Christian Stäblein hat zu einem langfristigen Engagement für Flüchtlinge aufgerufen. Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz besuchte am Freitag ein Flüchtlingsheim.

Hand eines Flüchtlings an einem Stacheldrahtzaun / © Beekeepx (shutterstock)
Hand eines Flüchtlings an einem Stacheldrahtzaun / © Beekeepx ( shutterstock )

"Wir dürfen nicht zulassen, dass die gesellschaftliche Bereitschaft, sich für Geflüchtete zu engagieren, sinkt", erklärte Stäblein. "Es kann nicht angehen, dass wir die Geflüchteten vergessen. Sie gehören zu uns."

"Ausgrenzung ist schwer erträglich"

Besonders entwürdigend sei die Integrationsverhinderung, wenn Flüchtlinge nicht arbeiten dürfen, betonte Stäblein: "Diese Ausgrenzung ist schwer erträglich und gefährlich für uns alle." 

Diakonie-Wohnheimleiterin Christa Gunsenheimer kritisierte die Praxis der Ordnungsbehörden, geflüchtete Menschen auch nachts in den Wohnheimen aufzusuchen, um sie abzuschieben. "Das kann zu Retraumatisierungen, Angstattacken und anhaltenden Schlafstörungen führen", betonte Gunsenheimer vom Wohnheim Zeughofstraße in Berlin-Kreuzberg. 

Christian Stäblein

Der 52-jährige Theologe stammt ursprünglich aus Niedersachsen. Von 2015 an war er knapp vier Jahre als Propst in leitender Stellung bei der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), also theologischer Leiter des Konsistoriums, der Obersten Verwaltungsbehörde der Landeskirche. Nach der eher glücklosen Friederike von Kirchbach gelang es Christian Stäblein, das Propstamt in der EKBO neu zu profilieren.

Christian Stäblein, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz / © Heike Lyding (epd)
Christian Stäblein, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz / © Heike Lyding ( epd )
Quelle:
epd