"Ich konnte mich diesem gemarterten Volk und dieser Kirche der Märtyrer nicht nähern, ohne im Namen der katholischen Kirche das Kreuz auf mich zu nehmen, das sie seit Jahren tragen", sagte er am Mittwoch.
Das irakische Volk, so der Papst weiter, habe "das Recht, in Frieden zu leben und die ihm zustehende Würde wiederzufinden". Dabei erinnerte er an das jahrtausendealte kulturelle Vermächtnis der Region: Mesopotamien als "Wiege der Kultur", Bagdad, das "über Jahrhunderte die reichste Bibliothek der Welt beherbergte". Das alles habe der Krieg zerstört. "Immer ist der Krieg das Monster, das sich im Wandel der Zeiten verändert und die Menschheit verschlingt", so Franziskus.
Geschwisterlichkeit als Antwort
Die Antwort auf Krieg seien aber nicht noch mehr Waffen, sondern Geschwisterlichkeit, betonte der Papst. Diese zu schaffen, sei nicht nur die entscheidende Herausforderung für den Irak, sondern für viele Konfliktregionen - "ja die ganze Welt". Als Beispiel dafür dankte der Papst den Christen und Muslimen in Mossul und Karakosch, die gemeinsam zerstörte Moscheen und Kirchen wiederaufbauen.
An die Christen gewandt, die den Irak verlassen haben, sagte Franziskus: "Ihr habt wie Abraham alles verlassen; wie er bewahrt euch den Glauben und die Hoffnung, und seid Zeugen von Freundschaft und Geschwisterlichkeit - wo immer ihr seid."