Dies teilte das Bistum Dresden-Meißen am Montag mit. Zudem habe er Faisal Jahangir, der 2008 aus Pakistan nach Deutschland geflüchtet war, in der Haftanstalt besucht und sich ein Bild von seinem Befinden gemacht. Pakistan zählt zu den Ländern mit der weltweit stärksten Christenverfolgung.
Mit einer Deutschen verheiratet
Am vergangenen Dienstag wurde Jahangir laut Bistum bei einem regulären Termin in der Ausländerbehörde Meißen durch Polizeibeamte festgenommen und in Abschiebehaft gebracht. Voraussichtlich an diesem Mittwoch soll er nach München gebracht und von dort nach Pakistan abgeschoben werden. Der 41-Jährige ist den Angaben zufolge seit November 2020 mit einer Deutschen standesamtlich verheiratet. Er gehe einer geordneten Arbeit im Gastronomiebereich nach und sei sozial gut integriert, so das Bistum.
Nach seiner Festnahme stellte Jahangir demnach über seinen Anwalt beim Verwaltungsgericht Dresden einen Eilantrag auf Aussetzung der Abschiebemaßnahmen, der am Folgetag abschlägig beschieden wurde. In der Begründung erklärte das Gericht, der Betroffene habe die Möglichkeit, nach seiner Abschiebung von Pakistan aus erneut einen Antrag auf Familienzusammenführung zu stellen.
Ein Fall für die Härtefallkommission?
Der Sächsische Ausländerbeauftragte und Vorsitzende der Härtefallkommission, Geert Mackenroth (CDU), erklärte auf Anfrage, dass er mit Landesinnenminister Roland Wöller (CDU) im Austausch zu dem Fall stehe. Die Härtefallkommission befasse sich aktuell jedoch nicht mit Jahangir, da gegenwärtig kein Kommissionsmitglied den Fall eingebracht habe; auch nicht die dem Gremium angehörende Vertreterin des Bistums Dresden-Meißen.
Der Fall Jahangir sei aber bereits 2016 in die Härtefallkommission eingebracht worden. In der damaligen Beratung habe sich jedoch nicht die notwendige Zweidrittelmehrheit gefunden, um ein Härtefallersuchen an den Sächsischen Staatsminister des Innern zu richten.