Buddhistische Mönche solidarisch mit Untergrundregierung

Erzbischof von Yangon unterstützt Bewegung

In Mandalay haben sich am Sonntag buddhistische Mönche den Solidaritätskundgebungen Tausender Menschen für die neue "Regierung der nationalen Einheit" der demokratischen Opposition gegen die Militärjunta in Myanmar angeschlossen.

Blumen bei einem Gedenkgottesdienst in Myanmar / © Unbekannt (dpa)
Blumen bei einem Gedenkgottesdienst in Myanmar / © Unbekannt ( dpa )

Die Demonstranten drückten ihre Solidarität für die "Regierung der nationalen Einheit" (National Unity Government - NUG) mit Myrtenblättern aus, die im buddhistischen Volksglauben als Symbol des Triumphes und der Standhaftigkeit gelten, wie myanmarische Nachrichtenportale am Sonntag berichteten.

Mandalay, die ehemalige Hauptstadt des Königreichs Birma, ist das religiöse und kulturelle Zentrum des mehrheitlich buddhistischen Myanmar. Auch in anderen Städten kam es am Sonntag laut myanmarischen Medien trotz des anhaltenden gewaltsamen Vorgehens von Militär und Polizei zu Kundgebungen für die NUG.

Das aus demokratisch gewählten Mitgliedern des durch den Militärputsch vom 1. Februar aufgelösten Parlaments bestehende Untergrundparlament hatte am vergangenen Freitag die "Regierung der nationalen Einheit"  gebildet, die sich als legitime Regierung Myanmars versteht.

Proteste gegen ASEAN

Bei den Demonstrationen am Sonntag wurde auch gegen den Ausschluss der NUG vom Myanmar-Gipfel des südostasiatischen Staatenbunds ASEAN protestiert, der am 24. April in Jakarta stattfinden wird. "Viele junge Menschen haben ihr Leben für die Bewegung geopfert. Deshalb haben wir @NUGMyanmar gebildet. Jetzt will uns @ASEAN unterminieren, indem es nicht mit unseren demokratischen Vertretern spricht?", twitterte die "Bewegung für zivilen Ungehorsam" (CDM) am Sonntag und fügte hinzu: "Wenn @ASEAN die Krise in Myanmar nicht effektiv angeht, ist es mit ASEAN, so wie wir es kennen, vorbei. Kein Land wird diesen Block mehr ernstnehmen."

Der Erzbischof von Yangon, Kardinal Charles Bo, meldete sich am Sonntag auf Twitter mit einer Betrachtung über die Moral von Entscheidungen zu Wort. "Man trifft keine Entscheidungen, weil sie billig oder leicht oder populär sind; man trifft sie, weil sie richtig sind", so Bo in dem Tweet, ohne einen spezifischen Adressaten zu nennen. Bo hatte sich seit dem Putsch mehrfach in öffentlichen Erklärungen eindeutig auf die Seite der Protestbewegung gegen die Militärjunta gestellt.

 

Myanmar, Yangon: Buddhistische Mönche nehmen an einem Protest gegen den Militärputsch teil. / © Uncredited/AP (dpa)
Myanmar, Yangon: Buddhistische Mönche nehmen an einem Protest gegen den Militärputsch teil. / © Uncredited/AP ( dpa )
Quelle:
KNA