Armee in Myanmar durchsucht Kirchen

Schüsse bei Razzien

Bei der gewaltsamen Niederschlagung der Proteste gegen die Militärdiktatur in Myanmar werden zunehmend auch Kirchen Ziel von Einsätzen der Sicherheitskräfte. Bei Razzien waren bereits am Osterwochenende Gotteshäuser durchsucht worden.

Myanmar: Demonstranten halten Portraits von Aung San Suu Kyi hoch / © Daniel Ceng Shou-Yi (dpa)
Myanmar: Demonstranten halten Portraits von Aung San Suu Kyi hoch / © Daniel Ceng Shou-Yi ( dpa )

Im Bistum Pathein im Irrawaddy-Delta führten bewaffnete Soldaten und Polizisten auf der Suche nach Regimegegnern in vier katholischen Kirchen und auf einem Friedhof Razzien durch, wie der asiatische Pressedienst Ucanews am Montag berichtete. Bereits am Osterwochenende seien in Mandalay eine katholische Kirche sowie im vorwiegend christlichen Kachin Kirchen der Katholiken, Baptisten und Anglikaner durchsucht worden.

Schüsse bei Razzia in Kirche

Bei einer Razzia in einer Kirche der Baptisten in Lashio im Shan Staat seien Schüsse gefallen und zehn Christen festgenommen worden. "Führungspersönlichkeiten der Katholiken und Protestanten haben sich bisher öffentlich nicht zu den Militärrazzien in den Kirchen geäußert", schriebt Ucanews.

Trotz der zunehmenden Gewalt der Junta gingen auch am Montag die Proteste gegen die Militärdiktatur weiter. In der Nacht von Sonntag auf Montag ließen in ganz Myanmar Tausende Regimegegner bei einem sogenannten "Flash Strike" ihre Handytaschenlampen aufleuchten, wie örtliche Medien berichteten.

Massaker an friedlichen Demonstranten

Am Montagmorgen eröffneten in Mandalay Sicherheitskräfte das Feuer auf einen Demonstrationszug von Studenten und buddhistischen Mönchen, wie das Nachrichtenportal Myanmar Now meldete. In Kachin habe die Luftwaffe Einsätze gegen Stellungen der "Unabhängigkeitsarmee der Kachin (KIA) geflogen.

Bei einem Massaker an friedlichen Demonstranten wurden in Bago am vergangenen Freitag mehr als 80 Menschen erschossen. Nach Angaben der "Hilfsvereinigung für politische Gefangene - Birma" (AAPPB) wurden seit dem Putsch vom 1. Februar bereits 706 Menschen von den Sicherheitskräften der Junta erschossen und mehr als 3.050 festgenommen.

 

Quelle:
KNA
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