Das Erzbistum Köln äußert sich zurückhaltend zum Vorstoß des Diözesanrats zu einer Bistumssynode. Die Gremien seien aber noch mit dem Thema befasst und hätten noch keine endgültige Entscheidung getroffen, teilte ein Bistumssprecher am Mittwoch mit.
Am Dienstag hatte eine Sprecherin dem Portal katholisch.de gesagt, eine derart breite Beteiligung der Gläubigen wie beim diözesanen "Pastoralen Zukunftsweg" wäre im kirchenrechtlich vorgesehenen Rahmen einer Bistumssynode nicht möglich: "Im Gegensatz zu einer Diözesansynode - die eine Art Beratungsgremium von ausgewählten Laien und Priestern darstellt - fußt die Herangehensweise des Zukunftsweges auf einer sehr viel breiteren Basis."
Forderung nach Diözesansynode
Am Wochenende hatte der Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Köln - das Vertretungsorgan der Laien in der Erzdiözese - die Einberufung einer Synode gefordert. "Wir müssen alles daransetzen, wieder einen echten Dialog zwischen dem Kardinal, den Verantwortlichen in Bistumsleitung und der Basis der Kirche zu schaffen", erklärte der Diözesanratsvorsitzende Tim-O. Kurzbach.
"Wir laufen derzeit als Basis mit unseren Fragen und Anliegen gegen eine Gummiwand." Eine gemeinsam von Laien und Bistumsleitung geführte Synode müsse einen verbindlichen Rahmen für die Zukunft schaffen und die systemischen Ursachen für Missbrauch thematisieren, forderte Kurzbach.
Dagegen betonte die Erzdiözese nun, man habe im Zuge des 2015 begonnenen Zukunftswegs bereits 20.000 Menschen einbezogen. Dafür seien Beteiligungsformate entwickelt worden, "bei denen es gerade darum ging, dass jede und jeder, der sich für die Zukunft der Kirche im Erzbistum Köln einsetzen kann, dazu eine konkrete Möglichkeit hat".
Im Januar hatte der Diözesanrat aus Protest am Vorgehen von Kardinal Rainer Maria Woelki bei der Missbrauchsaufarbeitung seine Mitwirkung am Pastoralen Zukunftsweg aufgekündigt.