Drei von sieben entführten Geistlichen in Haiti wieder frei

Erste Erleichterung

Drei der sieben in Haiti entführten Geistlichen sind wieder frei. Das teilte der Sprecher der Bischofskonferenz, Loudger Mazile, mit. Insgesamt waren vor zehn Tagen zehn Personen nahe der Hauptstadt Port-au-Prince entführt worden.

Haiti zählt zu den ärmsten Ländern der Erde / © Serhii Mykhalchuk (shutterstock)
Haiti zählt zu den ärmsten Ländern der Erde / © Serhii Mykhalchuk ( shutterstock )

Darunter befinden sich auch katholische Ordensmänner und -frauen. Die drei Laien sowie die französischen Staatsbürger seien nicht unter den Freigelassenen. Die Entführer fordern eine Million Dollar Lösegeld. Die Polizei vermutet eine in der Region tätige bewaffnete Bande namens "400 Mawozo" hinter der Entführung.

Die katholische Kirche hatte zuletzt zum Streik aufgerufen, um Untätigkeit der Behörden und eine "Diktatur der Entführung" im Land anzuprangern. Aus Protest wurden in katholischen Kirchen mittags Gottesdienste gefeiert und Glocken geläutet. "Wir prangern Selbstzufriedenheit und Komplizenschaft an, wo immer sie herkommen", so Erzbischof Max Leroy Mesidor von Port-au-Prince in einer Pressemitteilung.

Entführungen haben zugenommen

Angesichts der Kritik hatte Haitis Präsident Jovenel Moise den Rücktritt der Regierung und die Ernennung eines neuen Premierministers angekündigt, um das Problem der Unsicherheit und Rechtlosigkeit anzugehen. Es wäre der sechste Premierminister in Moises vier Regierungsjahren.

Entführungen wegen Lösegeldes durch bewaffnete Banden haben in den vergangenen Monaten in Port-au-Prince und Umgebung zugenommen. Im März erklärte die Zentralregierung des armen Karibikstaates in bestimmten Bezirken der Hauptstadt und einer Provinzregion für einen Monat den Ausnahmezustand, um die "staatliche Autorität" wiederherzustellen. 

Haiti

Cathédrale Notre-Dame de l’Assomption in Port-au-Prince, Haiti / © Rotorhead 30A Productions (shutterstock)
Cathédrale Notre-Dame de l’Assomption in Port-au-Prince, Haiti / © Rotorhead 30A Productions ( shutterstock )

Das karibische Haiti mit seinen rund elf Millionen Einwohnern und seinen zuletzt vermehrt auftretenden Naturkatastrophen ist das ärmste Land der westlichen Hemisphäre. Etwas kleiner als Belgien, nimmt der Karibikstaat das westliche Drittel der Insel Hispaniola ein. Haiti ist mit seinen etwa 11,5 Millionen Einwohner dichter besiedelt als Deutschland. 

Quelle:
KNA