Der Zürcher Seelsorger Meinrad Furrer bietet trotz Kritik des Churer Bischofs Joseph Bonnemain für Montagnachmittag einen "Segen für alle" an, wie "Katholisch Stadt Zürich" mitteilt.
Offiziell wiederhole die Kirchenleitung altbekannte Positionen, so Furrer; weiter zitiert ihn das Portal kath.ch: "Homosexuelle Menschen, die in Partnerschaft leben, haben ihren Platz in der Kirche und werden angemessen seelsorglich betreut". Mit der Kritik an den Segensfeiern, so der Priester, sage die Kirche aber implizit: "Es ist nicht okay, wie ihr lebt." Das Dokument der Glaubenskongregation spreche ja explizit von Sünde.
Öffentliche Zeichen
Laut Furrer geht diese Haltung "nicht mehr auf"; sie unterstütze "das, was internalisierte Homophobie genannt wird". Dies führe oft unbewusst zu einer Selbstverurteilung. Eine Folge davon sei "ein inkongruentes inneres Selbstbild, das zur psychischen Belastung werden kann". Heimlichkeit und Ablehnung hätten vielfach "großen Schaden angerichtet". Dagegen brauche es öffentliche Zeichen.
Bischof Bonnemain sagte laut kath.ch, grundsätzlich freue er sich "über jeden Menschen, der um den Segen Gottes bittet; wir alle haben seinen Segen immer wieder nötig". Allerdings habe er auch immer wieder betont, es gelte, "die Leitplanken des Lehramtes ernstzunehmen, andererseits aber auch die konkreten Lebensumstände des konkreten Menschen oder des Paares".
Bonnemain heißt Initiative nicht gut
Die Seelsorger der Kirche stünden in der Verantwortung, "eine sorgfältige und seriöse Abwägung vorzunehmen, um den Menschen auch gerecht zu werden", so der Bischof. Er bezweifle, ob dies im Rahmen von spontanen Segensfeiern stattfinden könne. Daher könne er die Initiative nicht gutheißen. Bonnemain weiter: "Jeder Mensch kann andere Menschen segnen, aber das nicht per se im Namen der Kirche tun." Allerdings werde er für alle Menschen, die sich dort segnen lassen, und für den Segnenden beten.