Vor 10 bis 15 Jahren sei vieles, was heute selbstverständlich erscheine, noch eine Randerscheinung gewesen, sagte Hanke in einem Interview für die aktuelle Ausgabe der "Kirchenzeitung für das Bistum Eichstätt". So sei einst etwa seine ökologische Positionierung "von dem einen oder anderen Mitbruder eher als persönliches pastorales Hobby oder als kirchlicher Nebenschauplatz empfunden" worden.
Schöpfungsverantwortung kein Randthema mehr
Heute jedoch zeige der Blick auf die Bistümer, dass das Thema Schöpfungsverantwortung kein Randthema mehr sei, hob der Bischof hervor. Dennoch gebe es noch viel zu tun. Für seine eigene Diözese gab Hanke als Ziel möglichst baldige Klimaneutralität aus. "Dazu müssen wir in Zukunft den Klimaschutz auch strukturell stärker in unseren Prozessabläufen berücksichtigen."
Außerdem wolle er als Bischof das Anliegen stärker unter der Selbstverpflichtung zu einem christlich-solidarischen Lebensstil umgesetzt wissen.
Um Schöpfungsverantwortung wahrzunehmen, bedürfe es in einem ersten Schritt der Einsicht und eines Mentalitätswandels, gab Hanke zu bedenken. "Einsatz für die Bewahrung der Schöpfung aus christlicher Sicht erschöpft sich nicht einfach darin, CO2 zu bilanzieren oder Strategien zum Ressourcenverbrauch zu entwickeln." Das christliche Engagement in dieser Hinsicht brauche die vom Glauben geprägte Haltung, die Schöpfung als Geschenk und Aufgabe annehmen zu können.
Die daraus erwachsende Dankbarkeit und Freude gebe Kraft zum Einsatz für die Schöpfung als Garten Gottes.
Aus der "Haltung des Gärtners" agieren
Nach den Worten des Bischofs geht es darum, aus der "Haltung des Gärtners" zu agieren und nicht aus einem Abwehrmechanismus der Angst vor apokalyptischen Szenarien des drohenden ökologischen Kollapses.
Dafür brauche es eine gute geistliche Grundlage. Hanke setzt dabei auf das im ökologisch ausgerichteten Benediktinerkloster Plankstetten angesiedelte Zentrum für Schöpfungsspiritualität. Dieses sollte sich im Verbund mit dem Bistum profilieren.