Bischof Ipolt wirbt um Verständnis für Nein zu homosexuellen Segnungen

Kein Hinwegsetzen über biblische Offenbarung

​Der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt hat um Verständnis für das vatikanische Nein zur Segnung homosexueller Partnerschaften geworben. Zugleich kritisierte er die Art, wie die Glaubenskongregation das Nein kommunizierte.

Bischof Wolfgang Ipolt / © Sven Döring (KNA)
Bischof Wolfgang Ipolt / © Sven Döring ( KNA )

"Nach meiner Ansicht hätte man eine andere Art von Antwort wählen müssen, die sicher besser aufgenommen worden wäre", so Ipolt in einem Interview des italienischen Internetportals "La Nuova Bussola" (Montag).

Der Protest gegen das sogenannte Responsum der Kongregation vom 15. März fällt laut Ipolt in Deutschland auch deswegen heftiger aus, weil in manchen Regionen solche Segnungen vereinzelt schon länger praktiziert würden. Zudem berühre das Thema weitere Aspekte der kirchlichen Sexuallehre, die sicherlich noch zu diskutieren seien.

Verwechslung von Segnung und Ehe-Sakrament

Gleichwohl könne die katholische Kirche sich nicht über die biblische Offenbarung und die apostolische Lehre der Kirche hinwegsetzen. Um die Haltung der Kirche zu Sexualität, Ehe und Familie besser verstehen zu können, ist laut Ipolt in Deutschland etwa auch die von Johannes Paul II. konzipierte "Theologie des Leibes" zu unbekannt. Homosexuelle Personen als solche könnten immer gesegnet werden, so der Bischof weiter, dies geschehe im Übrigen bei jeder Messe.

Sobald aber explizit eine homosexuelle Partnerschaft gesegnet werde, bestehe die Gefahr, dass dies auf Dauer mit dem Sakrament der Ehe verwechselt werde. Die Entwicklung entsprechender staatlicher Gesetzgebung in manchen Ländern belegt dies laut Ipolt. Die Tatsache an sich, dass Menschen in einer solchen Partnerschaft füreinander Verantwortung übernehmen wollen, begrüßte der Bischof jedoch.


Quelle:
KNA