Katholische Arbeitnehmer gegen Ausweitung der Arbeitszeiten

Einklagbare Mindeststandards etablieren

Die Katholische Arbeitnehmerbewegung zeigt sich besorgt über aktuelle Zahlen zu Todesfällen durch Überarbeitung. Angesichts dessen müssten einklagbare arbeitszeitliche Mindeststandards weltweit etabliert werden.

Katholische Arbeitnehmer gegen Ausweitung der Arbeitszeiten / © Gorodenkoff (shutterstock)
Katholische Arbeitnehmer gegen Ausweitung der Arbeitszeiten / © Gorodenkoff ( shutterstock )

Für das Jahr 2016 gehen demnach die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) davon aus, dass knapp 750.000 Menschen an Schlaganfällen und Herz-Kreislauf-Problemen starben, weil sie mehr als 55 Wochenstunden gearbeitet hatten.

Diese Todesrate bewege sich in einer pandemischen Größenordnung, finde aber so gut wie kein Interesse, sagte der Bundespräses der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB), Stefan-B. Eirich, in Köln.

Hohe Zahlen im asiatischen Raum

Eirich sehe den einschränkenden Hinweis, dass sich die hohen Zahlen vor allem auf den asiatischen Raum beziehen, als Warnsignal für den unbedingt zu festigenden Arbeitszeitschutz in Europa und weltweit.

"Wir müssen alles dafür tun, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einen gesunden Ausgleich zwischen Erholung und beruflichem Anspruch praktizieren können", so der Bundespräses.

Zentrale Instrumente hierfür seien der konsequente Schutz des freien Wochenendes und insbesondere des Sonntags, der garantierte Anspruch auf umfassende Nichterreichbarkeit durch den Arbeitgeber in der Freizeit sowie der fortgesetzte Kampf für eine 35-Stunden-Woche. Ein besonderes Augenmerk habe den Arbeitskräften im kirchlichen Dienst zu gelten. Gerade im Bereich der Seelsorge mit ihren vielen Wochenendeinsätzen häuften sich seit Jahren physische und psychische Erkrankungen.

Einklagbare Mindeststandards etablieren

Darüber hinaus müsse alles dafür getan werden, betonte Eirich, "um einklagbare arbeitszeitliche Mindeststandards weltweit zu etablieren". Ausdrücklich weist Eirich darauf hin, dass auch das Homeoffice erhebliche Gefahren für die Gesundheit mit sich bringe.

Daher müsse einer weiteren Aufweichung zwischen den Anforderungen des Jobs und dem privaten Bereich noch vor dem Ende der Pandemie Einhalt geboten werden.

 

Quelle:
KNA