"Der weltweite Verlust der biologischen Vielfalt bedroht unsere Lebensgrundlagen. Über eine Million Arten sind vom Aussterben bedroht", erklärte der BUND-Vorsitzende, Olaf Bandt, am Freitag in Berlin.
Eine Zerstörung der biologischen Vielfalt bedrohe die Menschheit "mindestens so sehr wie die Klimakrise", so Bandt: "Ein radikaler Wandel in der Art, wie wir leben und wirtschaften ist dringend erforderlich." Es brauche weiter intakte Ökosysteme. "Sie sind die Grundlage unseres Lebens und der Schatz künftiger Generationen." Die Bundesregierung müsse "schnelle und wirksame Maßnahmen gegen den drohenden ökologischen Zusammenbruch" umsetzen. Nötig ist laut Bandt "echte Nachhaltigkeit statt ständiges Wirtschaftswachstum".
Zu viele Ressoucen beansprucht
Der BUND appellierte an die Bundesregierung, "naturfreundliche Rahmen-Bedingungen zu schaffen". Es gelte, naturschädliche Subventionen, Investitionen und Handelsverträge wie Mercosur "umgehend zu stoppen". Die Regierung müsse "Deutschlands viel zu großen ökologischen Fußabdruck in der Welt verkleinern".
Die Menschheit beanspruche zu viele Ressourcen und trägt damit zur Zerstörung der biologischen Vielfalt weltweit bei. Deutschland müsse die jährlichen Ausgaben für den weltweiten Schutz der Biodiversität auf zwei Milliarden Euro vervierfachen, so Bandt.
BUND fordert ein Sofortprogramm
"Auch hierzulande sind wertvolle Ökosysteme stark geschädigt", erklärte der Naturschützer. "Wir müssen dem Verlust der Natur durch ein engagiertes Sofortprogramm begegnen." Der BUND forderte Bund und Länder auf, eine Milliarde Euro für den Naturschutz hierzulande als jährliches Investitionsprogramm.
Seit 2001 wird der 22. Mai als Internationaler Tag der biologischen Vielfalt gefeiert. Er erinnert an den 22. Mai 1992, an dem der Text des Übereinkommens über die biologische Vielfalt offiziell angenommen wurde. Die Ziele der Konvention sind die Erhaltung der biologischen Vielfalt, die nachhaltige Nutzung ihrer Bestandteile sowie die ausgewogene und gerechte Aufteilung der Ressourcen.