Unionssprecher gegen Einbürgerung von Antisemiten

Nicht mit Grundgesetz vereinbar

Der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag fordert, das Einbürgerungsrecht zu verschärfen. Mathias Middelberg reagiert damit auf antisemitische Vorfälle bei Demonstrationen in Deutschland.

Der deutsche Reisepass  / © Matthias Balk (dpa)
Der deutsche Reisepass / © Matthias Balk ( dpa )

Demnach sollen antisemitisch motivierte Taten künftig eine Einbürgerung ausschließen. "Im Staatsangehörigkeitsrecht sollte ausdrücklich geregelt werden, dass Einbürgerungen von Personen, die antisemitisch motivierte Handlungen vorgenommen haben, ausgeschlossen sind", sagte Middelberg der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag).

"Wer öffentlich gegen Juden hetzt, die Existenz des Staates Israel infrage stellt oder die israelische Fahne verbrennt, der darf nicht deutscher Staatsbürger werden", so Middelberg weiter.

Ergänzung zu Staatsangehörigkeitsgesetz

Im Staatsangehörigkeitsgesetz soll demnach der Satz hinzugefügt werden: "Die Einbürgerung ist ausgeschlossen, wenn der Ausländer eine antisemitisch motivierte Handlung vorgenommen hat." Zu der erforderlichen Loyalitätserklärung soll im Gesetz der ausdrückliche Hinweis aufgenommen werden, dass antisemitisch motivierte Handlungen mit der Menschenwürdegarantie des Grundgesetzes unvereinbar sind.

Angela Merkels Aussage, wonach die Existenz des Staates Israel deutsche Staatsräson sei, dürfe nicht "leerlaufen", sagte Middelberg. Dies müsse "gerade bei Einbürgerungen besonders beachtet werden". Der CDU-Innenpolitiker forderte die SPD auf, seinem Vorschlag noch in dieser Woche im Bundestag zuzustimmen. "Die SPD, deren Kanzlerkandidat nach den jüngsten Ausschreitungen 'die volle Härte des Gesetzes' gefordert hat, sollte ihren Worten Taten folgen lassen", forderte Middelberg.


Quelle:
KNA