Der Erzpriester von Chabarowsk war am 13. Mai zu 25 Tagen Gefängnis verurteilt worden, weil er an einer nicht genehmigten Demonstration zur Freilassung des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny teilgenommen habe.
Der Vorstandssprecher der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), Martin Lessenthin, monierte, "dass die Russisch-Orthodoxe Kirche das Engagement ihrer Geistlichen für Meinungsfreiheit und gegen Menschenrechtsverletzungen nicht demonstrativ unterstützt".
Große Popularität in Sibirien
Eine Kirche, die sich in einer solchen Situation verstecke und keine Solidarität mit ihren Geistlichen übe, mache sich "zu Kumpanen derjenigen, die den Menschen ihre universellen Rechte nehmen".
Der Geistliche sei in Sibirien populär, so die IGFM. Dennoch habe die zuständige Diözese der Ostkirche - die Eparchie Birobidschan - entschieden, dass Vinarsky keine Gottesdienste leiten und predigen dürfe, bis er "Buße tut und aufhört, an nicht genehmigten Kundgebungen teilzunehmen".