Das sagte der Außenamtschef des Moskauer Patriarchats, Metropolit Hilarion, laut einer Mitteilung. Derartige Vorschläge seien in den vergangenen Jahrzehnten bereits mehrfach und auch im Weltkirchenrat diskutiert worden.
Im Kern gehe es um die einfache Frage, wer vom eigenen Termin der Osterfeiern abgehe, so der Metropolit: "Wir zum Beispiel haben nicht die Absicht, unser Ostern zu ändern." Aus dem russisch-orthodoxen Kirchenvolk gebe es keine Forderungen nach einer Änderung des Kirchenkalenders, so Hilarion weiter.
2025 zumindest hat das Osterfest ein gemeinsames Datum
Dies betreffe nicht nur das Osterdatum, sondern auch die Übernahme des Gregorianischen Kalenders. Zuletzt hatte der Ständige Vertreter des orthodoxen Patriarchats von Konstantinopel beim weltweiten Ökumenischen Rat der Kirchen (Weltkirchenrat, ÖRK), Erzbischof Job Getcha von Telmessos, vorgeschlagen, das 2025 anstehende 1.700-Jahr-Jubiläum des Ersten Ökumenischen Konzils von Nicäa (325) zum Anlass zu nehmen, die Bemühungen um ein künftig gemeinsames christliches Osterdatum voranzutreiben.
Der Vatikan hatte den Vorschlag positiv aufgenommen. Auch der koptische Papst-Patriarch Tawadros II. hatte sich vor einigen Jahren in einem Schreiben an Papst Franziskus für einen gemeinsamen Ostertermin stark gemacht.
Strittige Kalenderreform
Seit dem Konzil von Nizäa im Jahr 325 wird das älteste Fest der Christenheit am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond gefeiert. Da die orthodoxe Kirche der Kalenderreform unter Papst Gregor XIII. 1582 nicht folgte und beim Julianischen Kalender blieb, feiern Ost und West in den meisten Jahren an unterschiedlichen Terminen.
So fiel der Ostersonntag in den Westkirchen in diesem Jahr auf den 4. April, während die Orthodoxie Ostern am 2. Mai feiert. Regelmäßig fallen das östliche und das westliche Osterdatum aber auch zusammen; 2025 ist das wieder der Fall.