Die serbisch-orthodoxe Kirche gehört zu den Kirchen des byzantinischen Ritus, die in unterschiedlichen nationalen Ausprägungen und mit eigenen Oberhäuptern ("autokephal") existieren, aber in der Lehre vereint sind. Das serbisch-orthodoxe Patriarchat wurde 1920 wiedererrichtet, nachdem die Osmanen es 1766 aufgelöst hatten.
An der Spitze der Kirche steht ein Erzbischof mit dem offiziellen Titel Erzbischof von Pec, Metropolit von Belgrad-Karlowitz und Serbischer Patriarch. Jetzt wurde Porfirije (Peric, 59), bislang Metropolit von Zagreb und Ljubljana, zum neuen Kirchenoberhaupt gewählt. Porfirije ist der 46. serbische Patriarch. Vorgänger Irinej I. war Mitte November mit 90 Jahren nach einer Covid-19-Infektion gestorben. Er hatte das Amt seit 2010 bekleidet.
Als Begründer der serbisch-orthodoxen Kirche gilt der serbische Nationalheilige Sava (Sabas), der 1219 erster autokephaler Erzbischof wurde; zunächst mit Sitz im zentralserbischen Kloster Zica 200 Kilometer südlich von Belgrad, bald darauf im Kloster Pec (Kosovo).
Derzeit gehören weltweit etwa zehn bis zwölf Millionen Mitglieder zur serbischen-orthodoxen Kirche, davon rund die Hälfte in der Diaspora, vor allem im westlichen Ausland. Das Bistum für Mitteleuropa wurde durch Synodenbeschluss vom November 2018 in "Diözese von Düsseldorf und Deutschland" umbenannt; Bistumssitz ist Düsseldorf statt zuvor Hildesheim. (kna/18.02.2021)
Das Patriarchat von Serbien gehört zu den orthodoxen Kirchen des Ostens und umfasst das Patriarchat von Belgrad mit 23 Eparchien, davon 4 Metropolien und 3 Auslandseparchien; sie folgt dem byzantinischen Ritus mit der Liturgiesprache Kirchenslawisch und Serbisch. Oberhaupt der rund 8 Mio. Gläubigen in Serbien und in Montenegro, den ehemaligen jugoslawischen Republiken, Westeuropa, Nordamerika und Australien ist seit 1990 der "Erzbischof von Peć, Metropolit von Belgrad und Karlowitz und Patriarch der Serben" mit Sitz in Belgrad (1990–2009 Seine Heiligkeit Pavle I. Stojcevic, * 1914, † 2009).