"Viele Menschen fragen: Wann werden wir gemeinsam Ostern und Weihnachten feiern können?", sagte Swjatoslaw Schewtschuk am Montag in einem Gespräch mit dem internationalen katholischen Hilfswerk "Kirche in Not" in München. Man sei sich bewusst, dass man dieses Problem nicht allein lösen könne. "Deshalb fördern wir den Dialog zwischen Ost und West. Denn das wichtigste Fest unseres Glaubens gemeinsam feiern zu können, ist auch ein Zeichen der Einheit."
Der Großerzbischof verwies darauf, dass seine Kirche in der Vergangenheit manchmal schwierige Beziehungen zu den orthodoxen Mitchristen gehabt habe. "Aber jetzt versuchen wir, viel in den ökumenischen Dialog zu investieren und den Teil unserer Identität stark zu machen, der uns eint."
Größte der mit Rom unierten Ostkirchen
Man sei führend in der Förderung der christlichen Soziallehre. "Wir sind überzeugt, dass der Wandel in der Ukraine nur gelingen kann, wenn wir die Grundwerte der Soziallehre stark machen: Menschenwürde, Solidarität, Subsidiarität, das Gemeinwohl", so Schewtschuk.
Die Ukrainische griechisch-katholische Kirche ist die größte der mit Rom unierten Ostkirchen. Ihr gehören etwa sechs Prozent der Ukrainer an. Schewtschuk leitet die Kirche seit zehn Jahren.