Papst Franziskus ruft zu Frieden in Eswatini auf

Meuterei in Afrikas letzter Monarchie

Angesichts von "Spannungen und Gewalt" im südafrikanischen Königreich Eswatini, ehemals Swasiland, hat Papst Franziskus zu Frieden und Versöhnung aufgerufen. Seit Tagen kommt es dort zu schweren Bürgerunruhen.

Flagge des Königreichs Eswatini auf der Uniform eines Soldaten / © Bumble Dee (shutterstock)
Flagge des Königreichs Eswatini auf der Uniform eines Soldaten / © Bumble Dee ( shutterstock )

"Ich appelliere an jene, die Verantwortung tragen, sowie jene, die eigene Vorstellungen für die Zukunft des Landes haben, sich gemeinsam für Dialog, Versöhnung und eine friedliche Lösung der unterschiedlichen Positionen einzusetzen", so das Kirchenoberhaupt am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz.

Seit Wochenbeginn kommt es in Afrikas letzter absoluter Monarchie zu schweren Bürgerunruhen. Demonstranten steckten Gebäude in Brand, darunter Geschäfte in Besitz von König Mswati III. Zur Überwachung der Ausgangssperre wurden Polizei und Militär in die Straßen entsandt.

Es soll mehrere Tote geben. Menschenrechtsorganisationen und die Afrikanische Union (AU) verurteilten die jüngste Gewalt durch die Sicherheitskräfte. Am Freitag hatte die Kirche im Land eine Rückkehr zu Ruhe und Dialog gefordert.

"Feuer + Feuer = Asche"

"Feuer mit Feuer zu bekämpfen, wird unser Land in Asche verwandeln", erklärte der Bischof von Manzini, Jose Luis Ponce de Leon. Der Friedensappell solle nicht darüber hinwegtäuschen, dass die zugrundeliegenden Probleme für die Demokratieproteste nach wie vor ungelöst seien.  Aber: "Inklusive und offene Gespräche" seien in der gegenwärtigen Lage der einzige Weg vorwärts, so der Geistliche.

Eswatini, ein bergiges Königreich zwischen Südafrika und Mosambik, zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Wiederholt geriet Mswati III. wegen seines autoritären Führungsstils in die Kritik.

Die überwiegend jugendlichen Demonstranten fordern politische Reformen, darunter ein Mitspracherecht über den neuen Premierminister. Zuletzt waren auch Lehrkräfte und Studierende gegen Polizeibrutalität auf die Straße gegangen, nachdem Sicherheitskräfte einen Studenten erschossen hatten.


Quelle:
KNA