Zugleich ermahne er "alle Kleriker, Ordensleute und Laien, zum größeren Wohl und zur Einheit eurer Kirche den einheitlichen Modus der Feier der Heiligen Qurbana zügig umzusetzen". Der Brief ist auf den 3. Juli datiert.
Normen schon 1999 vereinbart
Die Synode der in Gemeinschaft mit dem Papst stehenden Ostkirche hatte bereits 1999 Normen für eine gemeinsame Eucharistiefeier vereinbart. Diese, so heißt es in dem Papstschreiben weiter, hätten schon "beträchtliche Früchte getragen". Nun fordert Franziskus die syro-malabarischen Bischöfe erneut nachdrücklich auf, auf diesem Weg durchzuhalten.
Unruhe aus verschiedenen Gründen
Neben Meinungsverschiedenheiten und unterschiedlichen liturgischen Praktiken gibt es in der syro-malabarischen Kirche seit einigen Jahren auch aus anderen Gründen Unruhe. Hintergrund sind unter anderem missglückte Immobiliengeschäfte des Kirchenoberen, Kardinal George Alencherry (76).
Nach zwischenzeitlicher Absetzung durch die syro-malabarische Synode 2018 und einen vom Papst eingesetzten Administrator übernahm Alencherry 2019 wieder die Amtsgeschäfte.
Wurzeln beim Apostel Thomas
Die syro-malabarische katholische Kirche ist eine mit Rom unierte Ostkirche in Indien. Sie führt ihre Wurzeln auf den Apostel Thomas zurück. Dieser soll Jerusalem um das Jahr 40 verlassen haben und einer Legende nach im Jahr 53 bzw. 70 nach Indien gekommen sein. Die Eucharistiefeier wird in der ostsyrischen Kirche als Heilige Qurbana bezeichnet.