Erzbischof Becker forderte am Mittwoch in einem Gottesdienst mit Schaustellerinnen und Schaustellern im Paderborner Dom "eine neue Solidarität der Generationen untereinander und mit der ganzen Schöpfung". In der heutigen Leistungsgesellschaft würden Gesundheit und Leistungsstärke oft als selbstverständlich angenommen, sagte Becker.
"Deswegen tun wir uns so schwer mit den Kleinen und Alten." Die Corona-Krise habe die Anfälligkeit dieses Denkens gezeigt, zugleich fordere sie die Fähigkeit zur Solidarität heraus. "Dazu gehören für mich auch alltägliche Dinge wie Höflichkeit, Respekt und Wertschätzung", erklärte der leitende Theologe von rund 1,5 Millionen Katholiken. Wer das im Kleinen nicht beherrsche, tue sich auch im Großen schwer. "Machen wir gemeinsam die Kleinen groß und geben den Haltlosen Halt", rief der Erzbischof auf.
Teil der Libori-Festwoche
Der Gottesdienst mit Schaustellern war Teil der Libori-Festwoche, die in diesem Jahr pandemiebedingt im kleineren Rahmen stattfindet.
Unter dem Leitwort "grenzenlos Libori" will das Erzbistum den Blick auf Menschen lenken, die von der Corona-Krise besonders betroffen sind. Das abschließende Pontifikalamt der Festwoche am Sonntag feiert Weihbischof Dominicus Meier mit Pflegekräften, medizinischem Personal, Ärztinnen und Ärzte sowie Betreuenden.