Franziskaner sieht tägliche Verschlechterung der Lage im Libanon

"Am Rande des Zusammenbruchs"

Der Libanon steht laut des Franziskaners Firas Lutfi "am Rande des Zusammenbruchs". Die Spuren der Zerstörung vor einem Jahr seien immer noch zu sehen. Hinzu kämen die politische und wirtschaftliche Krise sowie die Folgen der Pandemie.

Beirut nach der Explosion / © Nader H (shutterstock)

Dies sagte der regionalverantwortliche Ordensbruder dem katholischen Pressedienst SIR (Mittwoch). "Die Situation wird von Tag zu Tag schlimmer", so Lutfi. Es gebe nur eine Stunde pro Tag Strom, Trinkwasser und Treibstoff seien knapp und Medikamente nirgends zu finden.

Auch das Kloster Sankt Joseph, in dem er lebe, sowie die angrenzende Kirche seien bei der Explosion 2020 beschädigt worden. Es brauche dringend eine Regierung, die sich der Menschen annehme, forderte der Franziskaner.

Explosion vor einem Jahr

Am 4. August 2020 detonierten 2.750 Tonnen Ammoniumnitrat in einem ungesicherten Silo im Hafen von Beirut und zerstörten weite Teile der Hauptstadt. Rund 200 Menschen kamen ums Leben, 6.500 erlitten Verletzungen, Zehntausende wurden obdachlos. Die Folgen des Unglücks dauern laut Hilfsorganisationen bis heute an und haben die Wirtschaftskrise im Land drastisch verschärft. 

Libanon

Symbolbild: Flagge des Libanon / © Yulia Grigoryeva (shutterstock)
Symbolbild: Flagge des Libanon / © Yulia Grigoryeva ( shutterstock )

Das Christentum im Libanon hat eine lange Tradition und bildete bis ins 20. Jahrhundert eine religiöse Mehrheit innerhalb der libanesischen Bevölkerung, speziell in den Bergen. Der Libanon ist ein Zufluchtsland für Christen aus anderen Staaten des Nahen Ostens. - Die Maroniten, die Melkiten (Griechisch-Katholisch), die Syrisch-Katholiken sowie die Armenisch-Katholiken bezeichnet man auch als mit Rom unierte Katholiken. 


 

Quelle:
KNA