Papst "tieftraurig" über Mord an Ordensschwestern im Südsudan

Ermordung zweier Ordensfrauen

Bei einem Überfall auf eine Pilgergruppe sind zwei Ordensfrauen im Südsudan ermordet worden. Papst Franziskus reagiert "tieftraurig" und verurtielt den Überfall als "sinnlosen Gewaltakt". Insgesamt starben mindestens fünf Menschen.

Bewaffneter Mann im Südsudan / © Katharina Ebel (KNA)
Bewaffneter Mann im Südsudan / © Katharina Ebel ( KNA )

Papst Franziskus hat die Ermordung zweier Ordensfrauen im Südsudan als "sinnlosen Gewaltakt" verurteilt. Er sei "tieftraurig" über den brutalen Überfall und die Tötung der beiden Ordensschwestern der Herz-Jesu-Kongregation, hieß es am Dienstagabend in einem von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin unterzeichneten Telegramm. 

Er vertraue darauf, dass ihr Opfer letztlich zur Friedensarbeit, Versöhnung und Sicherheit in der Region beitrage und sende den Angehörigen sein Beileid.

Zwei Ordensfrauen bei Überfall getötet

Bei einem Überfall auf eine Pilgergruppe von neun Ordensfrauen im Südsudan am Montag waren zwei Schwestern getötet worden. Nachdem sie am Wochenende die 100-Jahr-Feier einer katholischen Mission besucht hatten, sei die Gruppe auf ihrem Weg in die Hauptstadt Juba in einen Hinterhalt geraten, berichteten lokale Medien. Insgesamt starben bei dem Überfall auf einer Autobahn mindestens fünf Menschen.

Bürgerkrieg nach Unabhängigkeit

Kurz nachdem der Südsudan die Unabhängigkeit erlangt hatte, war 2013 ein Bürgerkrieg zwischen Präsident Salva Kiir Mayardit und dessen Rivalen Riek Machar ausgebrochen. Rund 400.000 Südsudanesen starben in den Kampfhandlungen. 

Heute gilt der Bürgerkrieg als beendet, doch Zusammenstöße zwischen verfeindeten Volksgruppen schüren weiter die Gewalt. Experten sehen die Millionen in Umlauf befindlichen Feuerwaffen als großes Problem im Südsudan.

Südsudan

Papst-Reise in den Südsudan: Menschen warten auf die Ankunft von Papst Franziskus / © Gregorio Borgia/AP (dpa)
Papst-Reise in den Südsudan: Menschen warten auf die Ankunft von Papst Franziskus / © Gregorio Borgia/AP ( dpa )

Das afrikanische Land Südsudan erlangte am 9. Juli 2011 seine Unabhängigkeit vom Sudan und wird deswegen auch als "jüngster Staat der Erde" bezeichnet. Hauptstadt ist Juba. Auf einer Fläche von der ungefähren Größe Frankreichs leben rund zwölf Millionen Menschen. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung liegt bei gerade einmal 17 Jahren.

Die Einwohner gehören einer Vielzahl unterschiedlicher Ethnien an; die größte Gruppe stellen mit 35 Prozent die Dinka. Anders als im muslimisch geprägten Sudan überwiegen im Südsudan die Christen.

Quelle:
KNA