Menschenrechtspreis von "Pro Asyl" an "Alarm Phone" verliehen

Auszeichnung für transnationales Netzwerk

Das transnationale Netzwerk "Alarm Phone" ist am Samstag in Frankfurt am Main mit dem Menschenrechtspreis der Stiftung "Pro Asyl" 2020/2021 ausgezeichnet worden. "Alarm Phone" beantwortet ehrenamtlich Notrufe von Schutzsuchenden.

Rettung von Migranten auf dem Mittelmeer / © Flavio Gasperini/SOS Mediterranee (dpa)
Rettung von Migranten auf dem Mittelmeer / © Flavio Gasperini/SOS Mediterranee ( dpa )

Stellvertretend wurden die Mitglieder Marion Bayer und Hagen Kopp aus Hanau sowie Hela Kanakane aus Tunis geehrt, wie die Stiftung mitteilte. Die Laudatio auf die Preisträger hielt die niederländische Europaabgeordnete Tineke Strik. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 5.000 Euro und der von dem Darmstädter Kunstprofessor Ariel Auslender gestalteten Plastik "Pro-Asyl-Hand" verbunden.

Über 3.700 Kontakte mit Booten in Seenot

Nach Angaben der Stiftung beantworten die mehr als 200 Mitglieder von "Alarm Phone" seit sieben Jahren auf beiden Seiten des Mittelmeers ehrenamtlich Notrufe von Schutzsuchenden, die auf dem lebensgefährlichen Weg nach Europa in ihren untauglichen Booten in Seenot geraten. Seit 2014 seien sie mit mehr als 3.700 Booten in Kontakt gewesen und hätten die Küstenwache, zivile Rettungs- und Frachtschiffe sowie Tanker in der Nähe alarmiert.

Dabei seien die Aktivistinnen und Aktivisten des Netzwerks stets konfrontiert mit den Stimmen von Menschen in Todesangst. Ohne "Alarm Phone" würden viele eklatante Menschenrechtsverletzungen und Todesfälle nicht bekannt, hieß es.

Der Menschenrechtspreis

Der Menschenrechtspreis wird seit 2006 vergeben. Mit ihm werden Persönlichkeiten geehrt, die sich in herausragender Weise für die Achtung der Menschenrechte und den Schutz von Flüchtlingen einsetzen. Im Jahr 2019 ging die Auszeichnung an den hannoverschen Rechtsanwalt Peter Fahlbusch, der seit 2001 bundesweit mehr als 1.800 Menschen in Abschiebungshaft vertreten hat.


Quelle:
epd