Die Bundesregierung müsse ihnen wie versprochen die Ausreise aus den Nachbarstaaten ermöglichen und den Nachzug Angehöriger von in Deutschland lebenden Afghanen erleichtern, forderte Neher am Donnerstag in Berlin. Dazu sei unter anderem eine Aufstockung des Personals in den Auslandsvertretungen in der Region nötig.
"Die Menschlichkeit erfordert, dass Deutschland den Familiennachzug großzügig anlegt und den Nachzug von Angehörigen über die Kernfamilie hinaus ermöglicht", sagte der Präsident des katholischen Wohlfahrtsverbands. Viele afghanistanstämmige Menschen sorgten sich um weitere Familienangehörige.
Handlungsdruck nicht beendet
"Mit der Evakuierung von 5.300 Menschen aus Afghanistan durch die Bundeswehr sind die Verantwortung und der Handlungsdruck für Deutschland mitnichten beendet", sagte Neher. Er verwies darauf, dass die Caritas-Migrationsberatungsstellen zuletzt viele Hilferufe von Kollegen, Ortskräften, Frauen- und Menschenrechtsaktivisten, Journalisten und in Deutschland lebenden Afghanen erreicht hätten.
"Unsere Migrationsdienste sind täglich mit der Not verzweifelter Angehöriger konfrontiert", so Neher. Zugleich gebe es "nur spärliche, widersprüchliche und unzureichende Informationen der Behörden und keine Möglichkeit, den Menschen zu helfen". Es entstehe ein "Gefühl der Machtlosigkeit".