Zur Türkisch-Islamischen Union (Ditib) gehören bundesweit mehr als 900 Ortsgemeinden. Die größte islamische Organisation in Deutschland vertritt nach eigenen Angaben über 70 Prozent der in Deutschland lebenden Muslime. Gegründet wurde der Dachverband, der in Köln sitzt, 1984 als eingetragener Verein.
Die Ditib tritt laut Selbstdarstellung für einen weltoffenen und liberalen Islam ein und verfolgt gemeinnützige religiöse, wohltätige, kulturelle und sportliche Zwecke. In ihren Grundsätzen ist verankert, dass sie als überparteiliche Organisation "jede Art von parteipolitischer Aktivität in den Vereinsräumen" verbietet.
Organisatorisch ist die Ditib allerdings eng mit der staatlichen türkischen Religionsbehörde Diyanet verbunden. Die meisten der rund 900 Imame, die in Ditib-Moscheen in Deutschland arbeiten, sind türkische Beamte, die von der türkischen Behörde ausgewählt und bezahlt werden. Daran wird immer wieder Kritik laut - insbesondere seit dem gescheiterten Putschversuch in der Türkei und dem rigorosen Vorgehen des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan gegen seine Kritiker. (epd)
Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (Ditib) ist der größte islamische Verband in der Bundesrepublik. Sie vertritt nach eigenen Angaben mehr als 960 formell selbstständige Mitgliedsvereine, deren religiöse, soziale und kulturelle Tätigkeiten sie koordinieren will.
Der Verein wurde 1982 in Berlin als Verband von zunächst 15 Moscheen und 1984 in Köln als bundesweite Organisation gegründet; dort ist auch sein Sitz. Die Ditib wird vom türkischen Religionsministerium mitfinanziert und gelenkt. Der Ditib-Vorsitzende ist in Personalunion stets auch türkischer Botschaftsrat für religiöse und soziale Angelegenheiten. Nach eigenem Bekunden vertritt die Ditib den türkischen Staatsislam mit dem Prinzip der Trennung von Staat und Religion. Die Gemeinden werden durch vom türkischen Staat besoldete Vorbeter (Hodschas) betreut.
Laut Selbstdarstellung bekennt sich die Ditib zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung des Grundgesetzes. Politisches Engagement lehnt der Verband für sich ab. Kritiker werfen dem Verband aber vor, als verlängerter Arm der türkischen Regierung zu fungieren und durch eine nationalistische Ausrichtung die Integration der Türken in Deutschland zu behindern. Zudem propagiere die Ditib ein erzkonservatives Islamverständnis und unterstütze das militärische Vorgehen der Türkei gegen Kurden in Nordsyrien.
Ditib ist auch eine von vier Mitgliedsorganisationen im Koordinationsrat der Muslime (KRM). Zu den zentralen Aufgaben der Ditib zählt seit der Jahrtausendwende zunehmend der Bau großer Moscheen in deutschen Städten, so in Duisburg, Köln, Bielefeld oder Essen. Dabei kam es immer wieder zu Protesten aus der nichtislamischen Bevölkerung. (KNA/29.9.18)