Das bekannteste Gebet des Christentums hat seinen Namen nach den ersten beiden Worten, die in der lateinischen Fassung "Pater noster" (Vater unser) lauten. Es gilt in den Kirchen als "das Gebet, das Jesus selbst uns gelehrt hat". Dies bezieht sich auf das sechste Kapitel des Matthäus-Evangeliums, wo berichtet wird, Jesus habe seine Jünger dieses Gebet gelehrt. Das Gebet enthält sieben Bitten, die alles umfassen, worum Menschen Gott bitten können. Das Vaterunser ist das einzige Gebet, das von Christen aller Konfessionen gebetet wird. In ökumenischen Gottesdiensten ist es das wichtigste verbindende Element. Da es sich an Gott als Schöpfer und Vater der Menschen richtet, wird es mitunter auch von Angehörigen anderer monotheistischer Religionen mitgebetet. Der Urtext des Vaterunsers wurde vermutlich auf Aramäisch gesprochen, die ersten schriftlichen Fassungen im Lukas- und im Matthäus-Evangelium sind auf Griechisch überliefert. Im Laufe der Jahrhunderte wurden in der katholischen Weltkirche die verschiedenen Übersetzungen immer wieder an den jeweiligen Sprachgebrauch angepasst. 2018 wurde auf Anregung von Papst Franziskus die letzte Bitte des Vaterunsers, die im Deutschen "und führe uns nicht in Versuchung" lautet, in der italienischen Fassung neu übersetzt, die deutsche Übersetzung blieb unverändert. (KNA/25.3.2020)
Stichwort: Vaterunser
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