Palliativmedizin ist die Behandlung von Patienten mit einer nicht heilbaren, weit fortgeschrittenen Erkrankung mit begrenzter Lebenserwartung, beispielsweise Krebs, Demenz oder Aids. Ziel ist dabei nicht mehr die Heilung, sondern die Linderung von Schmerzen und die Sicherung möglichst hoher Lebensqualität. Dazu gehört nicht nur Schmerztherapie, sondern auch die psychologische und spirituelle Begleitung der Patienten und ihrer Angehörigen.
Palliativmedizin und Sterbebegleitung werden in Deutschland seit den 80er Jahren in unterschiedlichen Formen in Krankenhäusern und Hospizeinrichtungen angeboten. Daneben gibt es auch ambulante Dienste, die Patienten zu Hause betreuen. Nach Angaben der Nationalakademie Leopoldina werden Patienten im Schnitt zwei Jahre lang palliativ versorgt. Bei etwa 15 bis 20 Prozent der Patienten ist eine spezialisierte Palliativversorgung notwendig.
Über die Zahl der Einrichtungen existieren leicht unterschiedliche Statistiken. Laut der aktuellsten Statistik des Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes gab es Mitte vergangenen Jahres ein Netz von rund 1.500 ambulanten Hospizdiensten, rund 250 stationären Hospizen für Erwachsene sowie 18 stationären Hospizen für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Außerdem bestehen rund 330 Palliativstationen in Krankenhäusern und 361 Teams der Spezialisierten ambulanten Palliativversorgung, die Sterbenskranke zu Hause versorgen. Mehr als 120.000 Menschen engagieren sich ehrenamtlich und hauptamtlich in der Hospizbewegung. Bis 2018 hatten rund 12.350 Mediziner die Zusatzausbildung Palliativmedizin absolviert.
(Quelle: kna, 15.04.2021)