Und Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) will mit einem neuen "Marshallplan" Reformkräfte auf dem Kontinent fördern. Afrika wird wichtiger für die Regierung. Dahinter steht vor allem ein Ziel: Migration bremsen.
Wieso ist Afrika so wichtig für die Regierung?
Durch die Sahara laufen die wichtigsten Flüchtlingsrouten zur libyschen Mittelmeerküste. Die Bekämpfung von Fluchtursachen hat in der deutschen Sicherheitspolitik eine sehr hohe Priorität. Und auch die Entwicklungspolitik will den Menschen vor Ort Perspektiven bieten.
Was macht die Bundeswehr in Afrika?
Afrika entwickelt sich zum neuen wichtigsten Einsatzgebiet der deutschen Streitkräfte. Neben vielen kleineren Einsätzen gibt es vor allem die gefährliche UN-Mission in Mali. Mehr als 780 Soldaten sind derzeit dort im Einsatz, um den Frieden zu sichern. Außerdem bilden mehr als 140 Soldaten im Süden des von islamistischen Rebellen terrorisierten Landes die Armee aus.
Und was macht Müllers Ministerium?
Das Entwicklungsministerium arbeitet derzeit nach eigenen Angaben in 36 afrikanischen Staaten mit mehr als 2000 Experten zusammen. In Mali etwa fördert die Bundesregierung nachhaltige Landwirtschaft, hilft beim Zugang zu Trinkwasser. Der CSU-Minister Müller verkündete im Januar gar einen "Marshallplan" für den ganzen Kontinent. Das soll Zukunftsperspektiven für junge Menschen in Afrika schaffen. Zusätzliches Geld gibt es für den Plan aber nicht.
Wie verzahnt sind die Ministerien?
Auf oberster Ebene demonstriert man jedenfalls die Zusammenarbeit. Von der Leyen und Müller richten nun schon die dritte gemeinsame Konferenz aus. Der vernetzte Ansatz steht als Grundgedanke im Weißbuch der Bundeswehr - zivile und militärische Maßnahmen sollen demnach ineinandergreifen. Sicherheit ist auch eine Säule in Müllers "Marshallplan". In Mali tauschen sich nach Angaben seines Ministeriums die Entwicklungshelfer vor Ort mit den Soldaten aus. (dpa, 29.03.2017)