Die Schülerproteste der "Fridays for Future"-Bewegung bekommen aus der Bevölkerung überwiegend Zuspruch. Das geht aus dem ZDF-"Politbarometer" hervor. Nach der am Freitag veröffentlichten Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen finden 67 Prozent der Befragten die Demonstrationen der Schüler gut, auch wenn sie in der Unterrichtszeit stattfinden. 32 Prozent sprechen sich dagegen aus. Lediglich die Anhänger der AfD sind mit 67 Prozent mehrheitlich gegen den Protest.
Unterstützung für die freitäglichen Umwelt-Proteste von Schülern kommt auch vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). "Fridays für Future" habe eine enorme Kraft, sagte BDKJ-Präses Dirk Bingener den Zeitungen der Verlagsgruppe Bistumspresse in Osnabrück. Sie habe dafür gesorgt, dass das Thema Klimaschutz wieder ganz oben auf der Agenda sei. "Es braucht eine Menge Druck, um Verhaltensveränderungen in der Politik und bei jedem persönlich herbeizuführen." Wichtiger als die Diskussion um die Schulpflicht seien die Ziele der Aktion, sagte Bingener. Politiker sollten den jungen Leuten dankbar sein, dass sie Veränderungen forderten und sie der Politik auch zutrauten. "Dass Kinder und Jugendliche von sich aus auf die Straße gehen, dass sie für ihre Ziele sogar einen Eintrag ins Klassenbuch riskieren, ist erst mal ein Zeichen." Jetzt müssten die Erwachsenen nachziehen. Er könne nicht verstehen, wenn die Bewegung kritisiert werde, so der BDKJ-Präses.
Bei den "Fridays for Future"-Demonstrationen gehen seit Wochen jeden Freitag tausende Schüler auf die Straße, um für eine verantwortungsvollere Umweltpolitik zu demonstrieren. Weil die Proteste oft in der Schulzeit stattfinden, sind die Demonstrationen umstritten. (KNA/dpa, 27.3.19)