Frankreichs Parlament weitet künstliche Befruchtung aus

"Historischer Schritt"

Das französische Parlament öffnet künstliche Befruchtung für alle Frauen. Die Nationalversammlung verabschiedete das umstrittene Bioethik-Gesetz, das die in Frankreich PMA auf lesbische Paare und alleinlebende Frauen ausweitet.

Mit der Bioethik-Reform in Frankreich soll unter anderem künstliche Befruchtung für lesbische Paare erlaubt werden / © Natalia Deriabina (shutterstock)
Mit der Bioethik-Reform in Frankreich soll unter anderem künstliche Befruchtung für lesbische Paare erlaubt werden / © Natalia Deriabina ( shutterstock )

Staatspräsident Emmanuel Macron lobte via Twitter "das Engagement von Parlamentariern, Regierungsmitgliedern und der nationalen Ethikkommission". Der Text geht nun zur endgültigen Annahme zurück an den Senat.

Erbitterte Debatten

Der Verabschiedung in zweiter Lesung waren tagelange, teils erbitterte Debatten in der Nationalversammlung vorausgegangen. 60 Abgeordnete stimmten am Ende dafür, 37 dagegen; 4 enthielten sich. 

Die konservativen Republikaner (LR), Nachfolgepartei der UMP, sträubten sich in der Debatte gegen eine Schaffung von "Kindern ohne Väter"; sie werteten das Gesetz als "einen weiteren Schritt in Richtung Leihmutterschaft".

Die Präsidentin der LGBT-Vereinigung GayLib, Catherine Michaud, sprach von einem "historischen Schritt für die Rechte und die Freiheit der Frauen". Allerdings sei bedauerlich, dass Trans-Personen von der gesetzlichen Neuregelung ausgeschlossen seien. 

Kirche in Frankreich

Die katholische Kirche in Frankreich zählt zu den traditionsreichsten und geistesgeschichtlich wichtigsten in Europa. Marksteine ihrer reichen Geschichte sind etwa für das christliche Mittelalter die Taufe von Frankenkönig Chlodwig, die Reichskirche Karls des Großen ("Charlemagne"), die großen Ordensbewegungen und das "Zeitalter der Kathedralen"; weiter die Religionskriege des 16./17. Jahrhunderts, die nationalkirchliche Strömung des "Gallikanismus", die Aufklärung und die Französische Revolution. Zu Frankreichs Kulturerbe gehören ungezählte Klöster und Kathedralen von Weltrang.

Französische Fahne / © Rick Hawkins (shutterstock)
Quelle:
KNA