Papst gibt Bürgerinitiative für Bienenrettung seinen Segen

"Der Papst steht hinter uns"

Papst Franziskus hatte an diesem Mittwoch die Europäische Bürgerinitiative "Bienen und Bauern retten" zu seiner Generalaudienz eingeladen. Thomas Radetzki war für die Initiative dabei und berichtet von der päpstlichen Unterstützung.

Bienen / © Sushaaa (shutterstock)

DOMRADIO.DE: Haben Sie auch die Unterschrift vom Papst bekommen?

Thomas Radetzki (Vorstand der Aurelia-Stiftung): Nein, das leider nicht. Es war ja eine Generalaudienz, sodass wir keine individuelle Begegnung hatten. Das wurde uns auch schon so angekündigt. Aber wir sind als Europäische Bürgerinitiative begrüßt worden und wir sind auf unsere Bitte hin extra eingeladen worden. Das Wunderbare ist, dass der Papst auch betet und bittet für mehr Respekt vor der Natur und der Biodiversität. Da passt unser Projekt wirklich gut da rein.

DOMRADIO.DE: Was war das für ein Gefühl, bei dieser Audienz dabei zu sein?

Radetzki: Wir waren mehrere Vertreter der europäischen Initiative aus verschiedenen Ländern und es ist schon sehr beeindruckend, in dem Rahmen tatsächlich Platz zu bekommen.

DOMRADIO.DE: Klären wir mal ganz kurz den Hintergrund von "Bienen und Bauern retten". Was möchten Sie genau umsetzen?

Radetzki: Wir haben das Ziel, eine Million Unterschriften zu sammeln. Bis zum Ende des Monats fehlen noch 250.000, um die Europäische Kommission, die dafür zuständig ist, aufzufordern, entschiedener den Pestizidausstieg in der Landwirtschaft voranzutreiben. Bis 2035 soll die EU verbindlich frei von Agrarchemie sein und es sollen entschiedene Maßnahmen vorangebracht werden, um Biodiversität zu fördern.

Beides ist - und das ist uns wichtig - nicht nur im Sinne von Bienen und Biodiversität, sondern auch von Bäuerinnen und Bauern. Jeden Tag schließen drei landwirtschaftliche Betriebe wegen des europäischen, politischen Regimes, mit der katastrophalen Förderung und Preispolitik. So kann es nicht weitergehen.

DOMRADIO.DE: Haben Sie jetzt, nach der Audienz bei Papst Franziskus, das Gefühl von neuem Auftrieb?

Radetzki: Ja, wir hatten eigentlich gehofft, dass wir ihn sogar für eine Unterschrift live kriegen vor der Kamera. Aber das war nicht möglich. Er ist umringt von Würdenträgern der Kirche und anderen Gruppen, die ganz vorne waren, aber dennoch war es gut. Er weiß, was wir tun, warum wir es tun und warum er uns eingeladen hat. Das bedeutet, dass sich der Heilige Vater hinter unsere Arbeit stellt und wir ein wichtiger Teil sind, der den Segen des Papstes hat.

Das Interview führte Dagmar Peters.


Thomas Radetzki, Vorsitzender des Vorstands und Initiator der Aurelia-Stiftung / ©   (Aurelia-Stiftung)
Thomas Radetzki, Vorsitzender des Vorstands und Initiator der Aurelia-Stiftung / © ( Aurelia-Stiftung )
Quelle:
DR
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