Bedford-Strohm will mit Ungeimpften im Gespräch bleiben

Impfpflicht wäre "der falsche Weg"

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, ist gegen eine allgemeine Impfpflicht zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Stattdessen will er mit Ungeimpften im Dialog bleiben.

Symbolbild Impfung / © dts Nachrichtenagentur (KNA)
Symbolbild Impfung / © dts Nachrichtenagentur ( KNA )

Es wäre "der falsche Weg", Menschen zu zwingen, sich einen Impfstoff verabreichen zu lassen, sagte der bayerische Landesbischof am Donnerstag im Deutschlandfunk. Anstatt Unwillige und bisher Unentschlossene auszugrenzen, müsse ihnen mit Respekt begegnet werden.

Niederschwellige Impfangebote und geduldige Gespräche

Bei den meisten handle es sich nicht um Egoisten, sondern um Menschen, die aus bestimmten Gründen Angst vor einem solchen Eingriff hätten, zeigte sich Bedford-Strohm überzeugt. Nur durch niederschwellige Impfangebote und geduldige Gespräche könnten sie dazu bewogen werden, über ihren Schatten zu springen. Dabei müsse verhindert werden, dass sie sich in eine Ecke gedrängt fühlten und grundsätzliches Misstrauen gegenüber dem Staat entwickelten. Auch dürften sie nicht in die Arme von Rechtsradikalen und Verschwörungstheoretikern getrieben werden.

Bedford-Strohm wies darauf hin, dass es sich bei der Impfung nicht um eine rein persönliche Entscheidung handle. Es gehe außer um die eigene Gesundheit auch um den Schutz besonders verletzlicher Menschen und diejenigen, die die Folgen einer Infektion tragen müssten. Das erfordere auf allen Seiten "Dialogbereitschaft im Geist der Nächstenliebe".


Heinrich Bedford-Strohm, Vorsitzender des Rates der EKD / © Ole Spata (dpa)
Heinrich Bedford-Strohm, Vorsitzender des Rates der EKD / © Ole Spata ( dpa )
Quelle:
KNA
Mehr zum Thema